Eine Alarmsirene ist auf dem Dach eines Mehrfamilienhauses.

Bundesamt hofft auf Feedback

Heulende Sirenen, schrillende Handys: So lief der Warntag in BW

Stand
Autor/in
Michael Ströbel

Kurz vor 11 Uhr ging es schon los: Handys bimmelten, Warnmeldungen ploppten auf und vielerorts gingen die Sirenen an. Doch nicht überall wurde die Bevölkerung gewarnt.

Der Probealarm hat am bundesweiten Warntag auch in Baden-Württemberg Handys und Sirenen schrillen lassen. Ausgelöst wurde die Warnung am Donnerstag um etwa 11 Uhr vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn.

Bürgerinnen und Bürger erhielten beispielsweise über das Cell Broadcast System eine Warnung. Verbreitet wurde der Probealarm auch über Radio- und Fernsehsender und auf Stadtinformationstafeln. Wer Warn-Apps wie NINA oder KATWARN auf seinem Smartphone installiert hat, erhielt auch auf diesem Weg einen Hinweis auf die Probewarnung. Um 11:45 Uhr folgte die Entwarnung.

BW-Innenminister Strobl: "Übung macht den Meister"

Das erste Fazit fällt laut diverser Politiker positiv aus. "Unsere Warninfrastruktur hat den Stresstest bestanden", sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) dem SWR. "Übung macht den Meister. Je besser die Menschen im Land wissen, wie Warnung funktioniert und was im Ernstfall zu tun ist, desto besser sind wir auf den Ernstfall vorbereitet", so Strobl weiter.

"Soweit wir es wahrgenommen haben, haben die Warnungen funktioniert", sagte Christopher Heck, Sprecher des Gemeindetags, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Der für den Kreis Heilbronn zuständige Amtsleiter für Sicherheit und Ordnung, Marc Hoffmann, sagte am Mittag dem SWR: "Aus unserer Sicht lief der Warntag heute sehr gut." Die Warnmittel hätten alle funktioniert und pünktlich ausgelöst.

Bundesinnenministerin Faeser und BBK-Präsident zufrieden

Das BBK urteilte, das System habe den Stresstest bestanden. "Die Vielfalt unserer Warnmittel wurde gleichzeitig ausgelöst, hat die Bevölkerung erreicht und gewarnt", teilte BBK-Präsident Ralph Tiesler mit. Nun wolle man die Rückmeldungen aus Ländern, Kreisen und kreisfreien Städten einsammeln und gemeinsam mit den Erfahrungsberichten der Bevölkerung auswerten. Eine Onlineumfrage des BBK unter www.warntag-umfrage.de soll dabei helfen.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zog eine positive Bilanz: "Unsere ersten Auswertungen zeigen: Der dritte bundesweite Warntag war ein voller Erfolg." Beim Warntag am 8. Dezember 2022 hatten nach Angaben des BBK mehr als 90 Prozent der Bevölkerung auf dem einen oder anderen Kanal eine Warnung empfangen, also über Fernsehen, Radio, Cell Broadcast, Warnapps oder Sirenen.

Sirenen vielerorts bereits abgebaut

Der Bund testet die Warnkanäle einmal pro Jahr, immer am zweiten Donnerstag im September. Wie schon beim Warntag im vergangenen Jahr, zeigten sich auch diesmal wieder Menschen irritiert, in deren Umgebung keine Sirene zu hören war. In manchen Städten war jedoch schon im Vorfeld klar, dass diese stumm bleiben würden. Etwa in Stuttgart, Heidelberg, Schwäbisch Gmünd und Göppingen.

Die Sirenen waren nach dem Ende des Kalten Krieges vielerorts abgebaut oder nicht erneuert worden. Inzwischen gibt es aber Bemühungen, die Zahl wieder zu erhöhen.

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