Jedes Jahr werden am bundesweiten Warntag die Warnsysteme in Deutschland getestet. In einem Notfall sollen sie die Bevölkerung informieren. Dazu zählen auch Sirenen, die einen Heulton abspielen. In Schwäbisch Gmünd sind extra 15 neu angeschafft worden. Die sind aber stumm geblieben. Denn es fehlen wichtige Bauteile.
Lieferschwierigkeiten sorgen für Probleme
Um 11 Uhr haben am Donnerstag viele Handys einen Warnton abgegeben: Der Test für den bundesweiten Warntag. In vielen Städten fingen auch die Sirenen an zu heulen. Nur in Schwäbisch Gmünd nicht. Eigentlich ist alles für den Einbau der 15 neuen Sirenen vorbereitet, sagt der Erste Bürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Christian Baron.
Es gibt allerdings ein Problem: Ein wichtiges Systembauteil fehlt, ohne das können die Sirenen nicht in Betrieb genommen werden. Aufgrund von Lieferketten-Schwierigkeiten kann das aber momentan nicht geliefert werden. Der Bürgermeister geht davon aus, dass die Sirenen erst in ein paar Wochen geliefert werden, spätestens Ende des Jahres.
Am Warntag muss ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Schwäbisch Gmünd aushelfen
Einen kurzen Alarm hat es am Warntag aber trotzdem gegeben. Auf dem Marktplatz in Schwäbisch Gmünd stand ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr und hat mit einer mobilen Sirene den Alarm simuliert. Mit respektabler Lautstärke könnte sie den fest installierten Sirenen - wenn die denn mal da sind - durchaus Konkurrenz machen.
Schwäbisch Gmünd setzt auf ein mehrstufiges flexibles Warnsystem
Dabei sind die mobilen Sirenen keineswegs als Konkurrenz zu fest installierten gedacht, sondern als Ergänzung. Während letztere alle Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig warnen sollen - und vor allem schnell - lässt sich die mobile Anlage flexibel einsetzen. "Wenn wir bei uns im Tal ein Hochwasser haben, brauchen wir nicht die Stadtteile auf dem Berg zu alarmieren", erklärt Christian Baron das Prinzip.
Außerdem hat die mobile Anlage dem Bürgermeister zufolge noch einen weiteren Vorteil: Sie kann nicht nur Heultöne von sich geben - sie lässt auch Durchsagen zu. So werden die Gmünderinnen und Gmünder präzise darüber informiert bzw. instruiert, wie sie sich verhalten sollen: Das Haus verlassen oder im Gegenteil drin bleiben, das Obergeschoss aufsuchen oder den Keller. "Diese Info können wir mit den mobilen Anlagen per Durchsage gleich mitliefern", so Christian Baron.
Wenn denn die fehldenden Bauteile für die Sirenen geliefert sind, werden die Menschen in Schwäbisch Gmünd künftig im Fall des Falles dreifach gewarnt: Mit fest installierter Sirene, mobiler Sirene - und nicht zuletzt übers Handy per Warn-App oder Cell Broadcast. In der Hoffnung, dass keines davon zum Einsatz kommen muss.