Immer wieder Schwerverletzte

Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern in BW häufen sich

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Nicht nur mit Autos gibt es im Straßenverkehr Unfälle. Auch Fahrradfahrer und Fußgänger kollidieren immer wieder miteinander. Doch woran liegt das?

Kein Licht im Dunkeln, Gehen auf dem Fahrrad-Weg oder Fahren auf dem Gehweg: Immer wieder kommt es auf den Straßen in Baden-Württemberg zu Unfällen, bei denen Fußgänger und Fahrradfahrer zusammenstoßen. Und häufig werden Menschen dabei verletzt. Erst Anfang Dezember wurde ein 23-Jähriger vom Amtsgericht Freiburg verurteilt, weil er im Dunkeln und ohne Licht zu schnell auf dem Fahrrad unterwegs war und einen Fußgänger erfasst hatte. Der Mann starb später an seinen Verletzungen.

Immer wieder Verletzte bei Kollisionen von Radfahrern und Fußgängern

Allein 2023 kam es in Baden-Württemberg zu 583 Zusammenstößen von Passanten und Radlern. Dabei wurden 110 Menschen schwer und vier tödlich verletzt. Auch in diesem Jahr gab es etliche solcher Unfälle: Von Januar bis Juni zählte das baden-württembergische Innenministerium 257 Kollisionen mit insgesamt 38 Schwerverletzten.

Zum Vergleich: 2015 lag die Zahl dieser Unfälle noch bei 487. Der Höchststand wurde im Jahr 2018 erreicht. Damals kam es zu 610 Fußgänger-Fahrrad-Kollisionen mit 140 Schwerverletzten. Zwei Menschen starben.

ADFC: Zahl der Fahrräder gestiegen

Als möglichen Grund für den Anstieg der Unfälle sieht das Landesverkehrsministerium die zunehmende Nutzung von Fahrrädern. Dies gelte insbesondere für Pedelecs, deren Zahl in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei. Ähnlich sieht es auch der Fahrradclub ADFC und beruft sich auf Schätzungen des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV): "Der ZIV geht von einem Bestand von aktuell 84 Millionen Fahrrädern und Pedelecs in Deutschland aus, 2015 waren es noch 72 Mio." Allerdings wachse die Infrastruktur nicht in gleichem Maße mit, so der ADFC weiter. Eine Zunahme der Konflikte zwischen Fahrradfahrenden und Fußgängern kann der Club hingegen nicht erkennen. "Viele Konflikte entstehen daraus, dass Radfahrende durch das Verhalten des Kfz-Verkehrs, aber manchmal auch aus Komfortgründen, stattdessen im Bereich des Fußverkehrs fahren", sagt der ADFC-Landesvorsitzende Matthias Zimmermann.

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Bessere Infrastruktur könnte Unfälle verhindern

Dass ein besseres Radwegenetz Unfälle vermeiden könnte, bestätigt auch das Verkehrsministerium: "Rad- und Fußverkehr muss in allen Planungsschritten des gesamten Verkehrsraumes systematisch mitgedacht werden." Häufig benutzten Radfahrende auch Gehwege, weil sie sich auf der Straße nicht sicher fühlten. Gute Radverkehrsführungen reduzierten derartige Fahrten nachweislich. Eine Szenarienuntersuchung des Landes zur Radverkehrssicherheit habe ergeben, dass der Ausbau der Radnetze "einen großen Teil der Unfälle mit verletzten Radfahrenden vermeide", so das Ministerium weiter.

Falschparkende Autos gefährden Radfahrer und Fußgänger

Aber auch Falschparken ist laut dem Ministerium ein Risikofaktor: "Ein zugeparkter Radweg ist nicht nur unattraktiv, er provoziert auch Ausweichmanöver auf die Fahrbahn oder den Gehweg, die in Unfällen enden können." Dies gelte gleichermaßen für Fußgänger.

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