Die seit Juli 2021 vermisste Amani A. habe sich Mitte August bei ihrer Familie in Deutschland gemeldet, teilte das Polizeipräsidium Ulm mit. Bei einem persönlichen Kontakt habe sie der Polizei dann mitgeteilt, dass sie wieder bei ihrer Familie sei und es ihr gut gehe.
Es gab laut Polizei in diesem Zusammenhang keine Straftaten und keinen Zwang gegenüber der heute 18-Jährigen.
Zum Schutz der Familie: Polizei nennt keine Gründe
Aus persönlichen Gründen und zum Schutz der Familie würden die Gründe des Verschwindens nicht benannt, sagte die Polizei. Strafrechtliche Verstöße im Zusammenhang mit dem "freiwilligen Verschwinden der Amani A." hätten nicht festgestellt werden können. Der Fall sei somit für die Polizei abgeschlossen, es gebe keine weiteren Ermittlungen.
Integrationsbeauftragte Kast zum Fall Amani: "Unfassbar, total schön"
"Das war unfassbar, total schön", sagte die Integrationsbeauftragte der Stadt Munderkingen, Beate Kast im SWR-Interview zum Wiederauftauchen der heute 18-jährigen Amani. Die Wendung in diesem Vermisstenfall ist, dass das Mädchen offenbar aus freien Stücken Rechtenstein verlassen hat, um unterzutauchen. Nach Ansicht von Beate Kast hat im Vorfeld jedoch nichts darauf hingedeutet: "Überhaupt nicht. Ich hatte relativ viel Kontakt zur Familie. Aber das war total unvorhersehbar!"
Amani verschwand vor zwei Jahren auf dem Schulweg von Rechtenstein
Vor zwei Jahren war Amani, damals noch 16 Jahre alt, auf dem Weg von Rechtenstein zur Schule verschwunden. Nur ihr Rucksack mit den Schulsachen, ihrem Handy und ihrem Geldbeutel wurden in einem Waldstück gefunden. Es lief eine große Suchaktion an - nicht nur vor Ort: Der Fall wurde auch bei der Sendung "Aktenzeichen XY… ungelöst" gesendet, es wurde international nach dem aus Syrien stammenden Mädchen gesucht. Es gingen viele Hinweise ein, eine heiße Spur war allerdings nicht dabei.
Vater von Amani offenbar nach Syrien zurückgekehrt
Die Familie von Amani war Ende 2021 aus Sicherheitsgründen in ein anderes Bundesland umgesiedelt worden. Denn vom Vater ging offenbar eine Bedrohung aus. Beate Kast, die Integrationsbeauftrage von Munderkingen, sagte am Donnerstag im SWR, der Vater sei anscheinend wieder zurück in Syrien. Familienmitglieder hätten berichtet, dass er sich dort wieder verlobt hätte. Kast hat sich dafür eingesetzt, dass die Mutter und Geschwister sowie Amani selbst nun wieder in den Alb-Donau-Kreis zurückkommen können. Eine Wohnung sei bereits in Aussicht: "Die Familie wollte, nachdem die Gefährdungslage nicht mehr bestanden hatte, wieder zurück in ihre gewohnte Umgebung."