Nach einer Attacke mit einem Samuraischwert in Neu-Ulm im März dieses Jahres hat am Freitag der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der inzwischen 29-jährige Mann soll in einer Kneipe Gäste angegriffen haben.
Angeklagter leidet offenbar unter Angstzuständen
Der Angeklagte meldete sich beim Prozessauftakt laut "Südwest Presse" selbst zu Wort. Nach eigener Aussage leidet er unter Angstzuständen, Verfolgungswahn und Paranoia.
Er hatte zuvor einen Mann angezeigt, weil dieser ihn beleidigt hatte und fürchtete daraufhin, der Mann würde sich dafür an ihm rächen. Das Motiv für den mutmaßlichen Angriff in der Kneipe, der mit der Anzeige nichts zu tun hat, blieb unterdessen zunächst unklar. Er habe die Tat jedenfalls nicht deshalb begangen, um in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen zu werden.
Der Angeklagte soll am Abend der Tat in der Kneipe am Donaucenter Alkohol getrunken haben. Laut Polizei habe er das Lokal spätabends verlassen und sei von zuhause mit einem Samuraischwert zurückgekehrt.
Drei Gäste in Neu-Ulmer Kneipe angegriffen
Das Katana, ein japanisches Langschwert, hatte der Mann den Ermittlungen zufolge im Internet gekauft. Noch auf dem Weg zurück zur Kneipe habe der Mann Passanten bedroht. Sie riefen die Polizei. In dem Lokal soll er drei Gäste mit dem Schwert angegriffen haben, bevor er von einem anderen Gast überwältigt wurde.
Die Polizei konnte den Mann widerstandslos festnehmen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der psychische Zustand des Mannes beim Angriff eine Rolle gespielt hat. Seit der Tat ist der Angeklagte in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Laut Staatsanwältin hat der Mann eine leicht verminderte Intelligenz.
Tatort Kneipe - mutmaßlicher Täter schweigt Angriff mit Samuraischwert in Neu-Ulm: 55-Jähriges Opfer außer Lebensgefahr
Nach dem Angriff mit einem Samuraischwert in einer Kneipe in Neu-Ulm ist ein 55-jähriges Opfer außer Lebensgefahr. Die Polizei hat weitere Details bekannt gegeben.
Versuchter Mord und schwere Körperverletzung
Die Anklage wirft dem Mann schwere Körperverletzung und versuchten Mord vor. Die drei Opfer erlitten massive Schnittverletzungen an den Händen. Bei einem der Opfer wurde der Arm durchtrennt. Keiner der Verletzten tritt in dem Prozess als Nebenkläger auf.
Zehn weitere Verhandlungstage sind angesetzt, ein Urteil soll Mitte Januar fallen.