Ein Gebäude mit dem Schild der Gaststätte Schlössle und Bierkisten im Hintergrund: Die Brauerei des Schlössle in Neu-Ulm stellt den Betrieb ein

Gaststätte bleibt erhalten

Brauerei Schlössle in Neu-Ulm beendet die Bierproduktion

Stand
Autor/in
Dorottya Fejes

Die Traditionsbrauerei Schlössle stellt zum Ende des Jahres die Bierproduktion ein. Es sei ein notwendiger Schritt, teilte die Inhaberfamilie mit. Doch es gibt auch Pläne für die Zukunft.

Steigende Kosten, sinkender Bierkonsum: Die Traditionsbrauerei Schlössle in Neu-Ulm braut ab Ende des Jahres kein eigenes Bier mehr. Biergarten und Gaststätte bleiben aber erhalten.

Der Schritt sei wirtschaftlich notwendig, erklärt Miteigentümerin Christa Zoller-Kaltenbacher. Es müssten Investitionen getätigt werden, die sich auf mehrere hunderttausend Euro belaufen, um weiterhin Bier brauen zu können. Solch eine Summe könne mit dem Verkauf von bis zu 1.500 Hektolitern Bier im Jahr nicht gedeckt werden.

Steigende Kosten, sinkender Bierkonsum

Außerdem steigen beispielsweise die Energiekosten, während immer weniger Bier getrunken wird. Laut Zoller-Kaltenbacher kommt noch der Trend zum "alkoholfreien Bier und alkoholfreien Getränken" hinzu.

Ein Gebäude mit dem Schild der Gaststätte Schlössle und Bierkisten im Hintergrund: Die Brauerei des Schlössle in Neu-Ulm stellt den Betrieb ein
Der Eingang zur Gaststätte des Schlössle. Sie bleibt erhalten. Welche Biere ab dem kommenden Jahr ausgeschenkt werden, steht noch nicht fest.

Viele Angestellte hatte die kleine Privatbrauerei nicht mehr. Im Schlössle gibt es aktuell noch zwei Vollzeitangestellte. Der Braumeister habe bereits eine neue Stelle gefunden. Der Lehrling soll im Betrieb bleiben, so Zoller-Kaltenbacher.

Natürlich wehmütig, klar, weil das ist ein Teil von uns, den wir von Kindesbeinen an kennen und pflegen.

Ende der Brauerei in Neu-Ulm: Wehmut und Erleichterung

Die Stimmungslage in der Familie Zoller ist "wehmütig", erzählt die Inhaberin. Die Familie betreibt die Brauerei und die Gaststätte seit mehr als 140 Jahren. "Ich persönlich bin aber auch froh, dass wir den Schritt gegangen sind, weil ja auch etwas Neues kommt", sagt Christa Zoller-Kaltenbacher. "Man muss neue Gegebenheiten schaffen, die vielleicht auch positiv sind."

Ein Gebäude mit dem Schild der Gaststätte Schlössle und Bierkisten im Hintergrund: Die Brauerei des Schlössle in Neu-Ulm stellt den Betrieb ein
Die Inhaber: Die Geschwister Werner Zoller und Christa Zoller-Kaltenbacher in der Brauerei.

Die Entscheidung soll dazu beitragen, Gaststätte und Biergarten langfristig zu erhalten. Auch wenn dann nicht mehr das eigene Bier ausgeschenkt wird: Die Inhaberfamilie möchte, dass das Schlössle weiterhin "ein Ort der Bierkultur" bleibt.

Das Schlössle soll ein Ort der Bierkultur bleiben

In Zukunft werden in der Gaststätte Biere aus anderen Brauereien angeboten. Welche das sein werden, ist noch nicht klar. "Wir werden in Kontakt treten mit anderen Brauereien. Und wir werden, wenn unsere Biere auslaufen, andere Biere im Angebot haben, aber auch wieder viele Biere, qualitativ hochwertige Biere, besondere Biere."

Wir werden weiterhin ein Ort der Bierkultur bleiben. Das steht auf unseren Fahnen geschrieben.

Was mit dem Grundstück und der Brauerei nach dem Ende der Produktion passieren wird, ist ebenso offen.

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