Geldautomaten-Abbau im Kreis Neu-Ulm

Wegen Sprengungen: Geänderte Öffnungszeiten im Ostalbkreis

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Aus Angst vor der Zerstörung von Geldautomaten ziehen erste Banken Konsequenzen: Eine Bank baut im Kreis Neu-Ulm einzelne Automaten ab. Andere Banken verstärken die Sicherung der SB-Automaten.

Die Raiffeisenbank Schwaben Mitte hat aus Sicherheitsgründen gleich an mehreren Orten Geldautomaten abgebaut. In Osterberg und Unterroth im Kreis Neu-Ulm sowie in Oberschönegg, Günz und Frickenhausen im Kreis Unterallgäu sind die SB-Filialen geschlossen worden, bestätigte die Bank. Darüber hatte zuerst die "Illertisser Zeitung" berichtet.

Der Grund sei, dass es in letzter Zeit immer wieder Sprengungen von Geldautomaten gab. Diese machten auch "vor dem eigenen Geschäftsgebiet keinen Halt", informiert die Bank ihre Kundschaft via Aushang an einigen Standorten mit Selbstbedienungsterminal. "In Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei hat die Raiffeisenbank eine Risikoanalyse der SB-Standorte vorgenommen. Von wegen Sicherheit und Kundenfrequenz." , so Sabine Turek von der Raiffeisenbank Schwaben Mitte.

"Unterm Strich geht es halt immer um die Sicherheit, um das Wohl von Kundinnen und Kunden, von der Bevölkerung und Mitarbeitern."

In Erkheim im Kreis Unterallgäu, wo die Raiffeisenbank auch eine Filiale betreibt, sei erst im Januar ein Geldautomat gesprengt worden. Eine Gefahr sei daher durchaus vorhanden, so Sabine Turek.

Angst vor Geldautomaten-Sprengung

Zudem könnten Schäden an Geldautomaten in den sechsstelligen Bereich gehen: Die Raiffeisenbank Schwaben Mitte erwähnt in einer Pressemitteilung eine Sprengung in Stetten im Kreis Unterallgäu, die einen Schaden von 150.000 Euro verursacht haben soll.

Sichere Bargeldversorgung gewährleisten

Auch die Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen hat bereits Empfehlungen zur Gefahrenabwehr umgesetzt, um das Risiko von Automatensprengungen zu reduzieren. Im ihrem Bereich habe es 2021 zwei Versuche gegeben, Geldautomaten zu sprengen. Zwar sei kein Geld erbeutet worden, aber der Gesamtschaden habe sich auf 25.000 Euro belaufen, teilte die Sparkasse mit.

"Welche Sicherungsmaßnahmen jeweils geeignet sind, hängt maßgeblich von den Gegebenheiten vor Ort ab. Das prüfen wir derzeit abschließend."

Risiko um Geldautomaten: Vorräume nachts schließen

Die VR-Bank Neu-Ulm will nachts an 13 Standorten die Vorräume zu Selbstbedienungsterminals schließen. Hier können Kunden und Kundinnen künftig zwischen 23 Uhr abends und 6 Uhr morgens kein Geld mehr abheben oder Kontoauszüge drucken. Auch seien interne Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Details würden aber bewusst nicht nach außen kommuniziert.

Die Volksbank Ulm-Biberach teilt auf Anfrage mit, ihre Geldautomaten seien so abgesichert, dass sie nicht über einen Abbau nachdenken. Sprengungen oder versuchte Sprengungen habe es in ihrem Bereich noch nicht gegeben.

Sparkasse Ulm plant keine Schließungen

Die Sparkasse Ulm plant grundsätzlich keine Geldautomaten-Schließung, so ein Sprecher auf SWR-Anfrage. Man habe bisher Glück gehabt, weil nur ein einziger Automat in Dornstadt gesprengt worden sei. Es gebe zwar in der Innenstadt Geldautomaten, die nachts geschlossen seien - dies sei aber eher dem möglichem Vandalismus geschuldet und auch schon länger der Fall. Ansonsten sehe man eine technische Entwicklung bei neuen Geldautomaten: Diese seien schwerer zu sprengen.

Kreissparkasse Ostalb: Drei Sprengungen - kein Abbau geplant

Die Kreissparkasse Ostalb hat bereits drei Geldautomatensprengungen in den vergangenen Jahren zu verzeichnen. Wie die Bank mitteilte, hat sie ihre Sicherheitsmaßnahmen überprüft und angepasst, Standortschließungen von Geldautomaten werde es demnach nicht geben.

"Uns ist wichtig, eine flächendeckende Versorgung mit Bargeld für unsere Kundinnen und Kunden zu gewährleisten. Deshalb werden wir auch in der Fläche mit unseren Geldautomaten präsent bleiben."

Die VR-Banken Ostalb haben unter anderem in Bopfingen, Lauchheim und Wasseralfingen die Öffnungszeiten der Geldautomaten angepasst. Zwischen 23 und 5 Uhr früh kann hier kein Geld geholt werden. Laut Auskunft der Bank sollen auch an anderen Standorten die Öffnungszeiten verringert werden, Schließungen seien aber keine geplant.

Geldautomatensprengungen in Deutschland steigen an

Nach Recherchen der SWR-Sendung "Report Mainz" steigt die Zahl der Geldautomatensprengungen in Deutschland stark an. Vor allem Banden aus den Niederlanden agierten demnach in Deutschland. Ein Grund dafür sei, dass die Niederlande systematisch gegen die Sprengungen vorgingen. Wenn ein Automat gesprengt wird, verkleben die Banknoten in den Kassetten und werden unbrauchbar.

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