Regierungspräsidium Tübingen zeigt Varianten auf

Große Überraschung in Lichtenstein: Vorschläge für neue Wege auf die Alb

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Theresa Krampfl
Theresa Krampfl
Sarah Beschorner
Sarah Beschorner

Die B312 bei Lichtenstein soll verlegt werden. Nun hat das Regierungspräsidium Tübingen die möglichen neuen Strecken verkündet. Was heißt das für die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb?

Die B312 in Lichtenstein im Kreis Reutlingen erstickt im Verkehr. Nur eine Ortsumfahrung kann Entlastung bringen. Das Regierungspräsidium Tübingen kommt nun nach einer Verkehrsuntersuchung für die Verlegung der B312 auf zwei mögliche Strecken: Beide liegen westlich von der Gemeinde Lichtenstein. Bei ihnen wäre laut Regierungspräsidium (RP) nicht zu erwarten, dass sich der Verkehr auf andere Straßen verlagert. Außerdem wären sie nicht zu steil oder zu kurvig. Diese beiden möglichen Strecken würden den Anforderungen für Bundesfernstraßen entsprechen, so das RP.

Kritik an Verkehrsplänen des RP Tübingen

Die Pläne der Behörde stoßen allerdings auf Kritik. Der Zweckverband Regional-Stadtbahn, der Reutlinger Landrat, die Bürgermeister von Lichtenstein, Engstingen und Pfullingen sowie Bundestags- und Landtagsabgeordnete sind überrascht. Alle bisherigen Planungen bezogen sich auf eine andere Variante.

Nun aber sind offensichtlich Umstände eingetreten, die diese Variante kategorisch ausschließen.

Künftig noch mehr Verkehr durch Lichtenstein

Die Verkehrsuntersuchung des Regierungspräsidiums Tübingen kommt zum Ergebnis, dass werktags etwa 25.000 Autos durch Lichtenstein rollen. Bis 2035 sollen es rund 1.500 Autos mehr werden. Deshalb brauche es für den sogenannten Albaufstieg eine andere Streckenführung.

Die B312 bei Lichtenstein im Kreis Reutlingen soll verlegt werden - das steht schon länger fest. Jetzt hat das Tübinger Regierungspräsidium bekanntgegeben hat, welche neuen Strecken es bevorzugt. Die Gemeinde Lichtenstein ist überrascht.
Das Regierungspräsidium bringt nun andere Strecken als bisher ins Spiel, nämlich die 5a oder 5b. Bislang war die 1b der Favorit.

Verlegung der B312 bei Lichtenstein könnte länger dauern

Beide Varianten (5a und 5b) würden zur Folge haben, dass Straßen und Tunnel neu gebaut werden müssten, bestätigt das RP auf SWR-Nachfrage. Die ganze Infrastruktur müsste erst aufgebaut werden. Für Bürgermeister Nußbaum der Grund, weshalb er von diesen Varianten nichts hält. Er befürchtet, die Planungen würden viel länger dauern und teurer werden. Außerdem ist er dagegen, dass neue Flächen versiegelt werden.

Auf Nachfrage betont das RP, dass es derzeit noch keine "Vorzugsvariante" gebe. Es will bis Ende des Jahres die zwei möglichen Strecken genauer untersuchen, zum Beispiel auch im Bezug auf Umweltfaktoren. Ziel der Verlegung der B312 ist es laut Regierungspräsidium Tübingen, in den betroffenen Orten die Luft zu verbessern, Unfallrisiken zu minimieren und eine leistungsfähige Verbindung zu schaffen.

Auswirkungen auf die Regional-Stadtbahn

Der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb sowie viele örtliche Politiker sehen die Pläne kritisch. "Alle bisherigen Bemühungen um eine rasche und parallele Realisierung von Albaufstieg und Regional-Stadtbahn im Echaztal müssen nun fachlich von Neuem beginnen", so der Zweckverband. Denn wo die Regional-Stadtbahn entlang laufen soll, hängt entscheidend davon ab, wie die B312 liegt.

Kritiker fordern schnelle Entscheidung bei Albaufstieg

Die Kritiker fordern daher eine schnelle Entscheidung beim neuen Albaufstieg. Das Regierungspräsidium Tübingen sollte die finale Variante für den Neubau der B312 bei Lichtenstein bald bestätigen. Die Regional-Stadtbahn muss die Planungen im Echaztal rasch an die neuen Gegebenheiten anpassen und kann erst dann die Öffentlichkeit über Neuigkeiten informieren, so eine Sprecherin des Zweckverbands. "In sofern brauchen wir vom Regierungspräsidium Tübingen Klarheit", so die Sprecherin.

B312 Verlegung: Kosten und Konzept vorlegen

Wichtig sei, dass das Regierungspräsidium noch vor Ende 2025, also vor Abschluss der Vorplanung für die Regional-Stadtbahn die neue Variante des Albaufstiegs bestätigt. Für die Verlegung der B312 müsse unverzüglich ein konkretes Konzept und ein Kostenrahmen vorliegen. Die unterschiedlichen Verkehrswege müssten schließlich miteinander harmonieren. Jede weitere Verzögerung sei für die Menschen im Echaztal nicht hinnehmbar, so die Kritiker.

RP Tübingen: Verständnis für Bedenken

Das Regierungspräsidium teilte daraufhin mit: "Wir verstehen die geäußerten Bedenken hinsichtlich einer möglichen Verlängerung der Planungsphase und eventueller Kostensteigerungen". Gleichzeitig sind gründliche Untersuchungen unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren, und somit auch der Kosten und der Auswirkungen auf Natur und Umwelt, unabdingbar, um eine rechtsichere Planung erstellen zu können. Überdies könne der Zweckverband die Regional-Stadtbahn aufgrund der Ergebnisse aus der Verkehrsuntersuchung nun zumindest bis zu einer endgültigen Entscheidung zum Straßenprojekt nahezu unabhängig von der B 312 planen.

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