Erstes Treffen für Baden-Württemberg

Ziel Verkehrssicherheitskonferenz: Weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr

Stand
Autor/in
Johannes Stier

Am Montag ist in Pforzheim die erste Verkehrssicherheitskonferenz für Baden-Württemberg gestartet. Ziel der Landesregierung sind weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr, die Vision Zero.

In der Vision Zero hat die Landesregierung festgeschrieben, dass die Anzahl der Verkehrstoten bis 2030 um 60 Prozent, gegenüber 2010 reduzieren werden soll.

Aktuell sind die Zahlen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 weiter zurückgegangen. Laut Verkehrsministerium wurden 16.715 Personen leicht (minus 0,8 Prozent) und 2.805 Personen schwer (minus 3,8 Prozent) verletzt, 160 Menschen verunglückten tödlich. Die sei ein historischer Tiefstand, so Innenminister Thomas Strobl (CDU).

Jede schwere Verletzung ist tragischer Schlag für Betroffene

Mit dabei in Pforzheim bei der ersten Verkehrsicherheitskonferenz im Land war neben dem Innenminister und verschiedenen Verkehrsexpertinnen und -experten auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Und der sprach gleich zu Beginn von den Menschen, die hinter den Verkehrstoten stehen, und die zurückbleiben. Jede schwere Verletzung sei ein tragischer Schlag für die Betroffenen, teils mit langfristigen Folgen, so der Minister.

Rasen, Überholen und Unaufmerksamkeit sind leider verbreitete Gefahren auf unseren Landstraßen.

Am 30.9. und 1.10.2024 findet in Pforzheim die erste Verkehrssicherheitskonferenz des Landes statt
Erste Verkehrssicherheitskonferenz Baden-Württemberg mit Verleihung des Verkehrssicherheitspreises

Vorschlag: Höchstgeschwindigkeit 80 km/h auf Landstraßen

Ziel sei es, die Sicherheit auf den Straßen deutlich zu erhöhen. Unter anderem durch deutlichere Warnhinweise, zum Beispiel wenn sich Fahrradwege und Autostraßen begegnen, aber auch etwa durch Geschwindigkeitsbegrenzungen. Eine wichtige Rolle nehmen Landstraßen ein, so die Experten, hier passieren die meisten tödlichen Unfälle. Dort könne eine generelle Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer die Unfallhäufigkeit mindern.

Investieren in bessere Schilder, Leitplanken und Überwachung

Zehn Punkte hat der Verkehrssicherheitspakt, der von einem Mitarbeiter des Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg erklärt wurde. Unter anderem wird dabei in die Sicherheit der aktiven Mobilität, sprich Rad- und Fußverkehr investiert, die Verkehrsüberwachung erhöht und die sogenannte Straßenausstattung verbessert. Zum Beispiel durch Unterfahrschutz an Leitplanken für Motorradfahrer oder bessere Erkennbarkeit von Schildern. Auch Schilder, die bei Kontakt umknicken, können bei Unfällen Verletzungen mindern.

Am 30.9. und 1.10.2024 findet in Pforzheim die erste Verkehrssicherheitskonferenz des Landes statt
Burkhard Metzger, Präsident der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg

Gelassenheit, Ruhe, Verständnis für andere und Rücksichtnahme - das ist das Rezept, das zählt.

Die Landesverkehrswacht Baden-Württemberg setzt sich als Bürgerinitative für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein und plädiert auf der Verkehrssicherheitskonferenz für Geschwindigkeitsbegrenzungen. 80 km/h auf Landstraßen und 130 km/h auf Autobahnen. Ein gutes Mittel, um die Vision Zero möglichst bald zu erreichen, so der Präsident Burkhard Metzger.

Menschenleben zu retten, muss im Fokus stehen

Die Vorsitzende der Verkehrsunfall-Opferhilfe Deutschland, Silke von Beesten, mahnte bei der Verkehrssicherheitskonferenz an, die Vison Zero müsse mehr mitten in der Gesellschaft verankert werden. Es müsse deutlich klarer werden, dass bei aller Mobilität, die Vision Menschenleben zu retten, im Fokus stehen müsse.

Am 30.9. und 1.10.2024 findet in Pforzheim die erste Verkehrssicherheitskonferenz des Landes statt
Erste Verkehrssicherheitskonferenz Baden-Württemberg mit Verleihung des Verkehrssicherheitspreises

Innenminister Strobl verleiht Preis zur Verkehrssicherheit

Für besondere Aktionen zum Thema Verkehrssicherheit zeichnete Innenminister Thomas Strobl (CDU) unter anderem die "Schulweghelden Marbach" aus dem Landkreis Ludwigsburg aus, die sichere Schulwege durch Laufgemeinschaften anbieten. Im Enzkreis wurde die Kampagne "Fahr langsam für mich" prämiert, die durch verschiedene Aktionen für die Geschwindigkeit im Straßenverkehr sensibilisieren will. Preiswürdig war auch ein Projekt zur Auffrischung von Fahrkenntnissen von autofahrenden Senioren in Sigmaringen, sowie ein Fahrradkurs für Frauen mit Migrationshintergrund im Ortenaukreis.

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