Gut eine Woche lang saß ein verirrter Biber in einem Wasserschacht bei Horb-Mühlen (Kreis Freudenstadt) fest, bevor der Jugendliche auf ihn aufmerksam wurde und das Tier befreit wurde.
Hund schnüffelt am Schacht
Wie der Biber in den Wasserschacht geraten konnte, weiß auch Peter Daiker, der Biberbeauftragte des Freudenstädter Landratsamtes nicht. Entdeckt habe ihn der 14-Jährige, als der mit seinem Hund beim Regenüberlaufbecken am Rande des Örtchens Mühlen bei Horb spazieren ging. Der Hund habe am Gitter des Schachts geschnüffelt. Der Junge habe den Biber gesehen und seine Eltern informiert, die dann Feuerwehr und Tierschützer alarmierten.
Schwere Rettung: Biber schreddert Brett
Die Rettung des Bibers war allerdings komplizierter als gedacht. Denn das Tier saß auf einer Pumpe in fünf Metern Tiefe, zweieinhalb Meter über der Wasseroberfläche. Und der Biber wollte trotz aller angebotenen Hilfsmittel nicht rausklettern. Ein Brett habe er mit seinen scharfen Zähne schlicht geschreddert, sagte ein Mitarbeiter der Horber Stadtentwässerung. Ihn zu fangen, hielt Biber-Fachmann Harald Dold, Berater für Artenschutz des Landratsamtes Freudenstadt, für aussichtslos. Im Wasser schwimme der wie ein Fisch.
Schacht bei Horb-Mühlen leergepumpt
Eine Woche lang wurde der Biber beobachtet, denn man hatte auch die Hoffnung, dass er den Schacht so verlässt, wie er rein gekommen war. Weil das nicht geschah, pumpten die Retter das Wasser ab. Als der Biber dann auf dem Trockenen saß, konnte man ihn fangen und unbeschadet im nahen Neckar aussetzen. Allerdings wurde das Happy End getrübt. Denn die Retter entdeckten, dass sich noch ein zweiter Biber in den Schacht verirrt hatte. Der konnte nur noch tot geborgen werden.