Die im November veröffentlichte Rede von Robert Habeck (Grüne) zur Verantwortung Deutschlands gegenüber der Sicherheit Israels und dem Kampf gegen Antisemitismus ist als "Rede des Jahres 2023" ausgezeichnet worden. Die Jury des Seminars für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen hat gewählt. Die fast zehnminütige Video-Ansprache sei ein Musterbeispiel für eine engagierte und bedeutsame politische Rede.
"Eine überaus wirkungsvolle Rede" - lobt das Seminar der Uni Tübingen
Das Seminar für Allgemeine Rhetorik würdigt mit der Auszeichnung, dass Habeck zur richtigen Zeit ein selbstbewusstes und klares Statement zur Lage in Israel gesetzt habe. Rhetorisch herausragende Fähigkeiten sieht das Seminar an verschiedenen Stellen: Habeck veranschauliche seine Rede mit persönlichen Beispielen. Den Einsatz rhetorischer Stilmittel wie Wiederholungen lobt das Seminar ebenfalls. Auch dass es im Hochkant-Format und mit mehrsprachigen Untertiteln hochgeladen wurde, beeindruckt die Tübinger Rhetoriker.
Kriterien für das Seminar für allgemeine Rhetorik sind nach eigener Aussage unter anderem inhaltliche Relevanz, Vortragsstil oder publizistische Wirkung. Seit 1998 vergibt das Seminar für Allgemeine Rhetorik der Uni Tübingen den Preis. Ausgezeichnet wurden seitdem zum Beispiel Gregor Gysi, Angela Merkel und Maren Kroymann.
Zum Inhalt der Rede: Habeck verurteilt Antisemitismus
In seiner Rede weist Habeck auf das Existenzrecht Israels und dessen Recht auf Verteidigung hin. Er betont dabei auch die aus der Geschichte gewachsene Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel und verurteilt Antisemitismus. Muslimische Verbände in Deutschland ruft Habeck dazu auf, sich von dem Angriff der Hamas und von Antisemitismus zu distanzieren.