Die "Südwest Presse" aus Ulm hat ihre Berufung gegen die Entscheidung des Landgerichts Stuttgart zurückgezogen. Das hatte Ende Januar entschieden: Die "Südwest Presse" darf ihre neue Zeitung für den Zollernalbkreis nicht auch "Zollern-Alb-Kurier" nennen.
Im Januar gab es plötzlich zwei verschiedene "Zollern-Alb-Kuriere". Den vom Balinger Verlagshaus Daniel, wie seit Jahrzehnten. Und neu den von der "Südwest Presse". Dagegen gingen die Balinger gerichtlich vor. Jetzt ist der Zeitungskrieg im Zollernalbkreis vorbei.
"Südwest Presse" wollte eigenen "Zollern-Alb-Kurier"
Schon Ende Januar hatte die "Südwest-Presse" die erste Niederlage im Kampf um den Namen “Zollern-Alb-Kurier“ erlitten. Das Landgericht Stuttgart hatte ihr damals per einstweiliger Verfügung die Nutzung des Namens untersagt. Dagegen legte die zum Verbund der "Südwest Presse" gehörende Tailfinger Druckerei Weidle Berufung ein. Die Druckerei ist in diesem Fall so etwas wie der verlängerte Arm der "Südwest Presse". Etwa mit früheren Verträgen sollte dargestellt werden, dass man ebenfalls eine Zeitung "Zollern-Alb-Kurier" nennen dürfe, so wie das Balinger Verlagshaus Daniel seit Jahrzehnten.
Rückzieher der "Südwest Presse" vor der Berufungsverhandlung
Doch nun, wenige Tage vor der Berufungsverhandlung, zog die "Südwest Presse" zurück. Das sagte ein Gerichtssprecher dem SWR. Einzig mögliche Interpretation: Man vermutete wohl, dass der weitere Kampf um den Namen aussichtslos sein könnte. So bleibt der Zeitungstitel “Zollern-Alb-Kurier“ weiter bei dem Verlag, der ihn seit Jahrzehnten nutzt.
Schwieriger Zeitungsmarkt in Baden-Württemberg
Dem Namensstreit vorausgegangen war der Verkauf des "Zollern-Alb-Kuriers" an die "Schwäbische Zeitung" Ende vergangenen Jahres. Die ebenfalls am Kauf interessierte "Südwest Presse" musste wegen Bedenken des Kartellamtes vorher zurückziehen. Bis dahin hatte der "Zollern-Alb-Kurier" seinen überregionalen Teil von der "Südwest Presse" bezogen. Dass die sich womöglich rächen wollte, ist wilde Spekulation. Dass es um Markt- und Machtpolitik im zunehmend schwierigeren Zeitungsmarkt geht, ist dagegen wohl offensichtlich.