Gerald Röhl strahlt über das ganze Gesicht. Der letzte Scan seines Gehirns hat ergeben: Der Hirntumor ist nicht wieder aufgetaucht. Im September 2021 erhielt der damals 52-jährige Nürtinger die erschütternde Diagnose: Krebs! Die Ärzte hatten einen Hirntumor entdeckt - so groß wie eine Mandarine. Ein Schock nicht nur für Gerald Röhl, sondern auch für seine Frau und seine beiden Töchter.
Wie Gerald Röhl mit dem Krebs umging
Noch im selben Monat wurde Röhl am Universitätsklinikum in Tübingen operiert. Die OP zog sich über Stunden und gelang. Doch damit war es für Gerald Röhl noch nicht überstanden. Es folgten sechs Wochen Bestrahlung und danach ein Jahr Chemotherapie. Mit unverwüstlicher Zuversicht und Lebenswille ließ Röhl sich behandeln und gilt seit Januar 2023 als stabil. Der Hirntumor ist nicht wiedergekommen.
Nach dem Hirntumor alle drei Monate MRT
Um sicher zu sein, dass der Hirnturmor von Gerald Röhl nicht wiedergekommen ist, muss er alle drei Monate in die Uniklinik nach Tübingen. Dort wird im Magnetresonanztomographen (MRT) gescheckt, ob der Krebs wiedergekommen ist. Bisher gibt es keinerlei Anzeichen dafür. Das macht Röhl und seine Familie glücklich.
Viel Erfahrung mit Krebsbehandlungen an der Universität Tübingen
Röhl spricht von einem großen Los, das er gezogen hat, als er für die OP seines Hirntumors an die Uniklinik Tübingen überwiesen wurde. Das Klinikum Tübingen gehört zu den führenden Neuroonkologischen Zentren in Deutschland. Jedes Jahr kommen hier rund 650 Menschen mit neudiagnosizierten primären Hirntumoren dazu.
Primär bedeutet, dass der Tumor der Betroffenen im Nervensystem entstanden ist. Das Tübinger Klinikum bildet gemeinsam mit dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus eines von 15 Verbünden und Kliniken in Deutschland, die sich auf die Früherkennung, Diagnostik und Therapie der Krebserkrankungen spezialisiert haben.
Sicht der Patienten den Medizinern wichtig
Die Ärztinnen und Ärzte versuchen über Symposien wie dem Tübinger Therapie-Symposium Neuroonkologie am Mittwoch die Erfahrungen der Patientinnen und Patienten in neue Therapie-Ansätze einfließen zu lassen. So werden Entscheidungen für die Behandlungen gemeinsam gefällt. Allein an Hirntumoren erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 7.000 Menschen.
Bei Krebs sollen sich Betroffene am besten an eines der deutschlandweit vorhandenen Spezialzentren wenden, darin sind sich die Tübinger Mediziner und Patienten einig. In Baden-Württemberg gibt es mehrere dieser onkologischen Spitzenzentren: in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Stuttgart sowie Ulm.