Ärztinnen und Ärzte untersuchen an der Uniklinik beim Aktionstag "Sonne und Haut" Interessierte auf verdächtige Hautveränderungen, aus denen sich Hautkrebs entwickeln könnte. Mehr als eine halbe Stunde vor dem offiziellen Start ist Markus Kopetzky am frühen Samstagmorgen zur Hautklinik gekommen. Denn der Aktionstag der dermatologischen Klinik ist beliebt, kurz nach 9 Uhr sind fast alle der etwa 300 Termine des Tages belegt. Kopetzky hat keine akuten Probleme, aber er will "einfach mal ausschließen, dass irgendetwas wäre". Acht Ärzte der Klinik führen die Untersuchungen durch. Letztes Jahr habe man sechsmal schwarzen Hautkrebs und sehr viel weißen Hautkrebs gefunden, erzählt der leitende Oberarzt Frank Meiß.
Thomas Hermanns berichtet bei SWR1 über den Aktionstag "Sonne und Haut" an der Uniklinik Freiburg:
Die Früherkennungsuntersuchung von Hautkrebs wird ab 35 Jahren von der Krankenkasse übernommen. Alle zwei Jahre kann man kostenlos zum Facharzt oder ausgebildeten Hausärzten gehen. Das Angebot werde noch zu wenig angenommen und beworben, so Meiß.
Von Kopf bis Fuß werden Muttermale kontrolliert
Oberarzt David Rafei bittet seinen nächsten Patienten Markus Kopetzky in das Untersuchungszimmer. Er muss sich bis auf die Unterwäsche ausziehen – besonders die schwer zugänglichen Stellen werden häufig übersehen. Oberarzt Rafei beginnt auf der Kopfhaut. Hier findet er ein paar kleine, gutartige Gefäßtumore. Ein Zeichen der Hautalterung, und kein Anzeichen von Hautkrebs.
Mit der ABCDE-Regel auffällige Muttermale erkennen
Der Hautexperte achtet besonders auf auffällige Muttermale. Dabei nutzt er die ABCDE-Regel. Die kann auch zur Selbstuntersuchung genutzt werden.
- Asymmetrie: auffällig ist ein nicht gleichmäßiger aufgebauter Fleck
- Begrenzung: eine unscharfe Begrenzung, Ausfransungen oder Ausläufer sind mögliche Merkmale eines malignen Melanoms
- Colour (= Farbe): auffällig sind verschiedene Farbtönungen
- Durchmesser: ein Durchmesser > 2 mm bietet Anlass zur Vorsicht.
- Erhabenheit: eine Höhe > 1mm bietet Anlass zur Vorsicht
Wichtig sei aber, dass nicht jede Auffälligkeit in einer Kategorie gleich ein Zeichen für Hautkrebs sei, so Oberarzt Rafei. Wenn mehrere Merkmale auffällig seien, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Der beste Schutz: Sonnenbrand vermeiden
Hautarzt Frank Meiß rät zu einem maßvollen Umgang mit der Sonne. Denn die UV-Strahlen im Sonnenlicht sind der wichtigste Faktor für Hautkrebs. Daher sollte man die Mittagssonne vermeiden, und sich mit Sonnencreme oder Kleidung vor den Strahlen schützen.
Gut gebräunt? Gibt es nicht
Generell gilt, dass helle Hauttypen anfälliger sind für Hautkrebs. Aber Meiß warnt: "man sollte nicht knackebraun sein". Selbst wer gut gebräunt ist und keinen Sonnenbrand hat, bei dem gebe es auf Erbmaterialebene in der Haut höhere Chancen, dass Hautkrebs entstehen kann.
Trotz 100 Muttermalen keine Auffälligkeiten
Die Vorsorge-Untersuchung bei Markus Kopetzky hat Hautarzt Rafei nach wenigen Minuten abgeschlossen. Kopetzky hat aus der Ferne betrachtet nicht besonders viele Muttermale, aber der Experte Rafei schätzt, dass auf dem Körper etwa 100 Muttermale verteilt sind. Zum Glück sind zurzeit alle problemfrei. Markus Kopetzky kann also befreit nach Hause gehen.