Eigentlich sind vom Gericht sechs Zeugen aus dem persönlichen Umfeld des Angeklagten Markus L. für Mittwoch geladen worden. Alle Zeugen sollen etwas zu den persönlichen Verhältnissen des 47-Jährigen sagen, der von den Ermittlern zunächst gar nicht zur Führungsgruppe gezählt, sondern eher für eine Randfigur gehalten wurde. Doch als die Polizei im Frühjahr 2023 seine Wohnung durchsuchen wollte, soll er auf mehrere Polizeibeamte geschossen und zwei Beamte verletzt haben. Deswegen wird ihm nun vor Gericht auch versuchter Mord vorgeworfen.
Zeugen aus dem persönlichen Umfeld
Doch wahrscheinlich wird nur ein Teil der Zeugen vor Gericht erscheinen. Erwartet wird ein Bruder des Angeklagten, der im Rettungsdienst arbeitet und einen eher lockeren Kontakt mit Markus L. gehabt haben soll. Ob er aber tatsächlich aussagen wird, ist noch unklar. Als naher Angehöriger hat er ein Auskunftsverweigerungsrecht. Im Ermittlungsverfahren hatte er gegenüber der Polizei Angaben gemacht und nach SWR-Informationen gesagt, dass er keine Kenntnisse von möglichen Umsturzplänen seines Bruders hatte.
Zum Prozess war auch die Mutter geladen
Ebenfalls geladen hatte das Gericht die Mutter des Angeklagten und einen anderen Sohn von ihr. Beide hatten am Tag der Schüsse auf die Polizei telefonischen Kontakt zu Markus L. und haben den Schusswechsel offenbar teilweise am Telefon mitbekommen. Doch auch wenn sie im Ermittlungsverfahren der Polizei davon erzählt haben, wollen sie nun vor Gericht wohl keine Angaben mehr machen. Weil sie dem Gericht schon im Vorfeld mitgeteilt haben, dass sie schweigen wollen, werden sie am Mittwoch wohl erst gar nicht vor Gericht erscheinen.
Bekannte aus dem Schützenverein im Zeugenstand
Drei weitere Zeugen des heutigen Tages kommen aus verschiedenen Schützenvereinen und einem Reservistenverband in der Region Reutlingen. Alle drei Männer hatten zu Markus L. durch die Vereine beziehungsweise den Verband Kontakt und sollen etwas zu dessen Einstellung zu Waffen und möglicherweise geäußerten politischen Positionen sagen.