Lachende Gesichter am Feldberg, aber auch in den kleineren Skigebieten wie am Seibelseckle im Nordschwarzwald. Denn pünktlich zu den Weihnachtsferien kam der Schnee und blieb liegen. Die meisten Liftbetreiber und Loipenverantwortlichen sind zufrieden mit dem Verlauf der Ferien. Ob im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb - die meisten Lifte konnten an mehreren Tagen öffnen. Trotzdem stellt sich die Frage: Reicht ein guter Winter aus, um über schneearme Winter hinwegzukommen?
Winterwunderland auf dem Feldberg und Inversionswetterlage in Todtnauberg
Auf dem Feldberg sind die Liftbetreiber zufrieden. Pünktlich zu den Weihnachtsferien gab es in diesem Jahr ausreichend Schnee. Das Wetter hat mitgespielt, sagt Julian Probst, Geschäftsführer der Feldbergbahnen: "Es war wirklich ein Winterwunderland hier oben. Besser hätte man es sich nicht vorstellen können." In der Tat: So viele Skitage gab es in den Weihnachtsferien auf dem Feldberg schon lange nicht mehr.
Auch in Todtnauberg (Kreis Lörrach) sind die Liftbetreiber mit dem Verlauf der Weihnachtsferien sehr zufrieden. Neuschnee, Sonne pur und eine Inversionswetterlage hätten viele Menschen angelockt, heißt es. Zufrieden ist man auch am Notschrei. Nach Jahren grüner Weihnachtsferien waren die Pisten endlich wieder weiß. "Es bleibt aber ein Lotteriespiel", so die Betreiber am Notschrei.
Große Zufriedenheit bei der Skiliftgesellschaft Seibelseckle
"Schöner hätte es über Weihnachten nicht sein können" - so das Fazit von Markus Huber von der Skiliftgesellschaft Seibelseckle (Ortenaukreis). Das Weihnachtsgeschäft sei super gelaufen, so Huber: "Wir sind sehr zufrieden. Nach langen Jahren hatten wir mal wieder durchgehend Liftbetrieb, vom 25. Dezember bis zum 6. Januar." Die Resonanz sei überwältigend gewesen, freut sich Huber.
Aktuell sind stürmisches Wetter, Regen und mildere Temperaturen im Ortenaukreis angesagt. Deshalb stehen die Lifte wieder still. Ab Donnerstagabend hofft Markus Huber beschneien zu können, um am Wochenende den Betrieb wieder aufnehmen zu können. "Wir sind guter Hoffnung, wir haben eine schlagkräftige Beschneiungsanlage", so Huber. Sein Ziel: 70 bis 80 Betriebstage am Ende der Saison.
Zu wenig Naturschnee am Mehliskopf im Kreis Rastatt
Weniger rosig sah es in den Weihnachtsferien am Mehliskopf (Kreis Rastatt) aus. Dort war der Lift nur einen Tag in Betrieb. Die Gründe: Zu wenig Naturschnee und schwankende Temperaturen. Es sei nicht möglich gewesen ausreichend Kunstschnee zu produzieren, so Liftbetreiber Rainer Haberstroh. An einem Tag schönes Wetter und beste Bedingungen, am nächsten Tag ist der Hang wieder grün und der Himmel grau. Der Sport auf den feinen Eiskristallen ist wetterabhängig und damit immer ein Lotteriespiel. "Den Kampf kennen wir. Den haben wir immer mal wieder. Trotzdem ist es frustrierend", sagt Haberstroh. Seine Piste musste er nach einem Tag schon wieder dicht machen. Im Januar und Februar hofft er auf bessere Bedingungen. Schnee und kalte Temperaturen seien in Sicht, sagt der Liftbetreiber am Mehliskopf.
Viele Wintersportfans im Nordschwarzwald Seibelseckle, Kaltenbronn und Mehliskopf: Zum ersten Mal in der Saison geöffnet
Viel los, aber kein Chaos. Im Nordschwarzwald genossen am Samstag viele Wintersportler den Schnee. Zum ersten Mal in diesem Winter hatten alle Lifte geöffnet. Auch einige Loipen sind gespurt.
Von weit her kamen die Menschen auf die Schwäbische Alb
Auch auf der Schwäbischen Alb sind gerade alle Lifte geschlossen. In den Weihnachtsferien sah das aber noch ganz anders aus. Im Skigebiet in Sonnenbühl-Genkingen (Kreis Reutlingen) zum Beispiel konnten die Besucherinnen und Besucher ab dem 25. Dezember bis ins neue Jahr hinein an insgesamt acht Tagen Ski fahren und rodeln. In dieser Zeit war das Skigebiet laut Betreiber sehr gut besucht - knapp 10.000 Menschen verbrachten die Tage dort im Schnee. Am vergangenen Wochenende schneite es auch auf der Schwäbischen Alb noch einmal kräftig. Die meisten Ausflügler kamen aus Tübingen, Herrenberg und soga aus dem rund 80 Kilometer entfernten Ludwigsburg.
Ähnlich waren die Verhältnisse in der Wintersport-Arena Holzelfingen (Kreis Reutlingen). Dort waren die Lifte nach Weihnachten zunächst nur für Rodler geöffnet, dann aber auch einige Tage für Skifahrer. Ab dem 3. Januar waren die Lifte dann nochmal drei Tage offen für Rodler und Skifahrer.
Außerdem war ein kleiner Lift in Undingen (Kreis Reutlingen) am 3. und 4. Januar in Betrieb. Laut dem Betreiber war der Lift gut besucht: "Wir hatten zwei sehr schöne Schneetage." Am Samstag konnten sogar Skikurse angeboten werden. Auch auf den Langlaufloipen sei viel los gewesen und viele Wintersportler seien von weit her angereist. Am Sonntag habe es wieder geregnet, seitdem sei alles wieder grün. Für die Ski- und Snowboardschule in Undingen ist das sehr schade: "Schnee wäre eine so gute Grundlage für weitere weiße Skitage gewesen." Aber: Die Aussichten sind gut. Die Liftbetreiber sind zuversichtlich, dass es bald wieder Schnee geben wird.
Feldbergbahnen: Nicht vom guten Weihnachtsgeschäft blenden lassen
Es herrscht viel Zufriedenheit im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb nach den weißen Weihnachtsferien. Doch vom guten Weihnachtsgeschäft will man sich am Feldberg trotzdem nicht blenden lassen. Denn die Feldbergbahnen sind finanziell nicht auf Rosen gebettet und versuchen langfristig zu planen. Um einen schlechten Winter auszugleichen, brauche es zwei Winter, die okay laufen, sagt Geschäftsführer Julian Probst: "Nur weil wir zwei Wochen schönes Wetter und guten Schnee hatten, sind nicht alle Sorgen vom Tisch." Ziel sei es, langfristig zu planen.
Denn die meisten Liftbetreiber rechnen in Zukunft mit weniger Skitagen. Gefragt sind Ganzjahresangebote, sagt Patrick Schreib, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Schon jetzt sei der August der Monat mit den meisten Übernachtungen. "Wir müssen es hinkriegen zwischen Schnee und Nicht-Schnee relativ schnell zu wechseln. Das ist die Aufgabe für die Zukunft", so Schreib.
Das nächste Ziel für die Liftbetreiber liegt im Februar, denn da sind die Fastnachtsferien. Da hoffen sie alle noch einmal auf gute Umsätze.