Kommt Rauhnacht von Rauchnacht? Die Herkunft des Wortes ist nicht ganz genau definiert, es existiert aber die Herleitung, wonach das Wort Rauhnacht auf Rauchnacht zurückgeht. Und damit auf traditionelles Beräuchern von Räumen. Wer im Internet nach Rauhnächten sucht, stößt immer wieder auf Rauchen und Räuchern. Für die Mössinger Kräuterpädagogin Daniela Häberle ist das durchaus schlüssig.
Kleine Kegel aus Zutaten der Natur
In der Kräuterwerkstatt in Mössingen (Kreis Tübingen) duftet es nach Wacholder, Salbei und Fichte. Wer einen Workshop bei Daniela Häberle mitmacht, erlebt aber noch viel mehr Gewürze, Hölzer und Kräuter. Für die kleinen Räucherkegel, die im Workshop entstehen, gibt es Rezepte mit Zutaten, die aromatisch sind: zum Beispiel Tonkabohnen, Lärchenzapfen, Piment oder Fichtenharz. Die Zutaten werden unterschiedlich verarbeitet. Tannennadeln etwa können ganz schön widerspenstig sein. Manche Räuchermischungen werden gekocht, andere mit Harzen gebunden. Man kann auch Bienenwachs einrühren. Das ergibt dann in Silikonformen kleine Kräuterpralinen für Duftlampen.
Rauhnächte - eine magische Zeit
Es bereitet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sichtlich Freude - gelacht wird auch viel. Letztlich geht es um Achtsamkeit, erklärt Häberle, dass man sich in eine Handlung ganz vertieft und die Gedanken zur Ruhe kommen.
Die Rauhnächte gelten als magische Zeit. Sie dauert vom 25. Dezember bis zum Dreikönigstag am 6. Januar. In manchen Regionen geht diese Zeit mit Volksbrauchtum und Ritualen einher. Daniela Häberle bietet in dieser Zeit nicht nur ihre Kurse für Räucherkegel und -pralinen an, sondern auch Workshops mit Impulsen, bei denen man lernen kann, Altes abzuschließen oder eine Entscheidung zu treffen. Sie empfiehlt für die Zeit der Rauhnächte ein kleines Buch, in das man alle Gedanken und Empfindungen, die einem in diesen zwölf Tagen wichtig sind, notieren kann.