Im Zollernalbkreis werden Haushalte gesucht, die sich an einer Untersuchung zur Müllvermeidung beteiligen wollen. Das Projekt "SmartFood BaWü" soll erstmals genaue Daten dazu liefern, wie viel Essen im Hausmüll landet und warum. 100 Haushalte können mitmachen und im besten Fall beim Einkaufen und der Müllentsorgung Geld sparen.
Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen, die Landesregierung und die Technologie Transfer Initiative der Universität Stuttgart untersuchen im Zollernalbkreis Lebensmittelverschwendung.
Ein Apfel, ein Salatkopf und viele andere Lebensmittel sind abgebildet - wer mitmacht beim Projekt "SmartFood BaWü" bekommt eine Handy-App, in der man anklicken kann, welches Lebensmittel im Müll landet. Die App ist verbunden mit einer besonders genauen Waage. Auch die bekommen die Teilnehmer gestellt. Ungefähr ein Jahr lang sollen sie dann regelmäßig erfassen, wenn Essen bei ihnen im Haushalt im Müll landet und warum - zum Beispiel, weil es nicht schmeckt oder nicht mehr haltbar ist.
Erstmals genaue Daten zu Lebensmitteln im Müll
Das baden-württembergische Ernährungsministerium verspricht sich so erstmals genaue Statistiken zur Lebensmittelverschwendung in Privathaushalten. Die Daten werden anonym erfasst und sollen nach der Pilotphase im Zollernalbkreis auch für ganz Baden-Württemberg ermittelt werden. Wenn das Ministerium dann mehr zu den Hintergründen weiß, will es Lösungen finden, wie die Müllberge irgendwann kleiner werden können.
Teilnehmer sparen schon beim Einkaufen
Wer beim Projekt mitmacht, kann auch Geld sparen. Die App soll dabei helfen, weniger Müll zu produzieren. Sie gibt beispielsweise Tipps, wie Lebensmittel gelagert werden können und wie lange sie wirklich haltbar sind. Wer sich daran hält, kann schon beim Einkaufen sparen. Und wer weniger Essen in die Biotonne wirft, der muss weniger für die Müllentsorgung zahlen.
Zollernalbkreis ist Pionier bei Müllentsorgung
Der Blick in die Mülltonne hat das Umweltamt des Zollernalbkreises auch auf die Idee zum Projekt gebracht. In Sachen Müll kennt man sich im Zollernalbkreis aus. Er war laut dem Leiter des dortigen Umweltamts, Friedrich Scholte-Reh, der erste Landkreis, der 1991 die Biotonne eingeführt hat. Und in letzter Zeit sei beim Entsorgen der Abfälle aufgefallen, dass immer mehr Essen in der Tonne lande. Oft seien das Lebensmittel, die man noch verwenden könne.
Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft arbeiten zusammen
Wenn weniger Lebensmittel im Müll landen würden, könnten alle profitieren, auch der Kreis. Er hätte weniger Arbeit, so Scholte-Reh. Aus diesen Gedanken heraus entstand das Projekt. Auch Unternehmen aus dem Zollernalbkreis sind eingebunden. Sie haben die Waagen gebaut und die App entwickelt.