Übergangslösung für den Zollernalbkreis

Kreissporthalle in Albstadt-Ebingen wird vorübergehende Flüchtlingsunterkunft

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Autor/in
Lisamarie Haas
Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Zum ersten Mal greift der Zollernalbkreis auf eine Sporthalle als Flüchtlingsunterkunft zurück. Der Kreis richtet die Kreissporthalle in Albstadt-Ebingen dafür ein.

Der Zollernalbkreis wird die Kreissporthalle in Albstadt-Ebingen während der Herbstferien zur Erst-Unterkunft für neu ankommende Geflüchtete umrüsten. Alle anderen Unterkünfte sind laut Landratsamt voll. Damit setzt der Zollernalbkreis zum ersten Mal überhaupt eine Sporthalle zur Flüchtlingsunterbringung ein. Es soll aber nur eine vorübergehende Lösung sein: befristet bis ins Frühjahr 2024.

Bis zu 100 Geflüchtete sollen dort in der Ankunftsstation unterkommen, bis für sie Platz in anderen Gemeinden gefunden ist. Für die Zeit des Betriebs werde ein Sicherheitsunternehmen beauftragt, das rund um die Uhr vor Ort präsent ist. „Wir werden die Kreissporthalle nur übergangsweise als Flüchtlingsunterkunft nutzen. Wir tun alles, um für die Unterbringung geeignete Gebäude im Landkreis zu finden und bezugsfertig zu machen, damit die Halle schnellstmöglich wieder für die Schulen und den Vereinssport frei wird“, so Landrat Günther-Martin Pauli (CDU). Die umliegenden Städte und Gemeinden haben laut Landratsamt Hilfe und Unterstützung zugesagt, damit Unterricht und Sportangebote weiter stattfinden können.

Landrat Pauli und Albstadts Oberbürgermeister Roland Tralmer (CDU) laden am Dienstag, 24. Oktober, zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die Turnhallen-Belegung ein. Beginn ist um 18.30 Uhr in der Festhalle Ebingen.

Albstadts Oberbürgermeister appelliert an den Bund

Der Zollernalbkreis geht davon aus, dass bis Jahresende Räume für rund 300 Asylbewerber gebraucht würden. Albstadts Oberbürgermeister Roland Tralmer (CDU) sagt dazu: "Das aktuelle Problem ist nicht hausgemacht. Wir schließen uns hier den dringenden Appellen der Kommunen an, den Zustrom an Flüchtlingen auf Bundesebene zu begrenzen. Die Leidtragenden sind die Kommunen, die Schulen und die Vereine. Dies stellt auf Dauer einen untragbaren Zustand dar." Albstadt als größte Kommune im Landkreis könne sich aber der Lösung der derzeitigen Herausforderungen nicht vollständig verschließen.

Im September konnten laut einer Mitteilung des Landratsamts von zugewiesenen 82 Asylbewerbern nur 40 aufgenommen werden, im Oktober von 113 nur 31. Mittelfristig seien im Kreis Bestandsimmobilien verfügbar, außerdem sollen Wohncontainer bereitstehen.

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