Erneuerbarer Strom fließt nur, wenn die Sonne scheint oder Wind weht. Ändern sollen das riesige Batterie-Speicher. Sie könnten überschüssigen Strom in Spitzenzeiten aufnehmen und später wieder abgeben. In Trossingen (Kreis Tuttlingen) soll einer der größten Speicher in Deutschland entstehen. Erfahren hat Bürgermeisterin Susanne Irion (CDU) davon aus der Presse. Denn die 192 containergroßen Batterien werden ab 2027 eigentlich in Weigheim gebaut und trotzdem Batterie-Speicher Trossingen genannt.
Bürgermeisterin von Batterie-Speicher überrascht
Susanne Irion muss selbst ein bisschen lachen, wenn sie über zukünftige Mega-Batterie in ihrer Stadt spricht. Der Verwaltung liegt nämlich gar kein Baugesuch vor. Die Pressemitteilung des Unternehmens hat die Bürgermeisterin auch erst einen Tag nach der medialen Ankündigung des Batterie-Speicher erhalten. Am Dienstag hat das Unternehmen ECO STOR verkündet, dass es eines der größten Speicherprojekte Deutschlands in Trossingen plant.
Solche Speicher nehmen Überschüsse bei Wind- und Solar-Strom auf, um ihn bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen. Das Batteriekraftwerk Trossingen hat nach Angaben des planenden Unternehmens eine Kapazität von 716 Megawattstunden. Rechnerisch könnten damit morgens und abends etwa 1,5 Millionen Mehrpersonenhaushalte für jeweils zwei Stunden versorgt werden, heißt es in der Pressemitteilung.
Trossingen oder Villingen-Schwenningen? Oder beides?
Aber wo kommt die Mega-Batterie jetzt hin? Trossingen, sagt das Unternehmen. Begründung: Dort liegt das Umspannwerk, wo der Speicher 2028 angeschlossen werden soll. Die Batteriecontainer stehen dann in Weigheim, in einem Ortsteil von Villingen-Schwenningen (Schwarwald-Baar-Kreis). "Bei weiteren Projektnennungen werden wir das dann korrigieren", teilt ein Unternehmenssprecher nach Rücksprache mit dem Geschäftsführer mit. Bis zum Baustart 2027 ist ja noch ein wenig Zeit.