Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb wächst bis 2027 stark an. Das hat der Lenkungskreis des Schutzgebiets am Mittwochabend in einer Sitzung einstimmig entschieden. Bis 2027 soll das Gebiet um 42 Prozent größer werden und dann 120.000 Hektar umfassen. Dafür bringen 22 Gemeinden aus den Landkreisen Esslingen, Reutlingen und aus dem Alb-Donau-Kreis weitere Flächen ein.
Auch die Bevölkerungszahl steigt damit um 80 Prozent auf 260.000 Bürgerinnen und Bürger. Von den 22 Kommunen waren 16 bereits am Biosphärengebiet Schwäbische Alb beteiligt. Sechs Kommunen sind neu dazu gekommen: Allmendingen, Blaubeuren und Rechtenstein im Alb-Donau-Kreis, sowie Hohenstein, Sonnenbühl und Engstingen aus dem Landkreis Reutlingen.
Diese Kommunen wollten zum Biosphärengebiet nicht beitreten
Sechs Kommunen hatten sich bereits im Vorfeld gegen das Einbringen von weiteren Flächen, bzw. gegen einen Beitritt in das Schutzgebiet entschieden. Darunter Mehrstetten (Kreis Reutlingen), sowie Laichingen und Emeringen im Alb-Donau-Kreis.
Um die UNESCO-Anerkennung als Biosphärenreservats zu erhalten, müssen die Kommunen drei Prozent neue Kernzonen einbringen. Diese Zonen dürfen nicht bewirtschaftet werden. Dort sollen Pflanzen und Tiere ungestört leben. Bringt eine Kommune keine Kernzone ein, muss sie einen höheren Mitgliedsbeitrag bezahlen.
Kernzone aus dem Kommunalwald
Das Biosphärengebiet wird etwas mehr als 1.100 Hektar neue Kernzone einbringen, so das Regierungspräsidium Tübingen. Damit werden die drei Prozent erreicht. Dazu kommen knapp 5.500 Hektar neue Pflegezone und knapp 30.000 Hektar neue Entwicklungszone. Zwei Drittel der neuen Kernzonen werden im Kommunalwald und ein Drittel im Staatswald (ForstBW) ausgewiesen, so das Präsidium.
Protest gegen das Biosphärengebiet
Protest gegen das Einbringen neuer Kernzonen hatte es vor allem in Schelklingen (Alb-Donau-Kreis) sowie in einigen Ortschaften im Oberen Schmiechtal gegeben. Die Schelklinger Bürgerinitaitve ("Keine Erweiterung Kernzone") befürchtete etwa, dass sich durch weitere Kernzonen der Borkenkäfer ausbreiten oder der Wolf ansiedeln könnte. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg: Anfang Oktober hatte sich der Schelklinger Gemeinderat darauf geeinigt, neue Flächen in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb einzubringen.