Am Donnerstag ist der Internationale Tag gegen Rassismus. Dazu sind in Baden-Württemberg mehrere Kundgebungen und Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und Rassismus geplant - unter anderem in Stuttgart, Ludwigsburg, Bruchsal und Ravensburg.
10.000 Teilnehmende in Ravensburg erwartet
In Ravensburg werden am Donnerstagabend rund 10.000 Teilnehmende bei einer Großdemonstration erwartet. Der Verein TAVIR lädt gemeinsam mit den Städten Weingarten und Ravensburg dazu ein, ein Zeichen für die Demokratie und gegen Rassismus zu setzen.
Zum Auftakt findet am Nachmittag bereits eine Kundgebung in Weingarten statt. Gemeinsam wollen die Teilnehmer anschließend zur großen Kundgebung auf den Ravensburger Marienplatz ziehen. Als Redner auf der Bühne auf dem Marienplatz werden unter anderem der Ravensburger Oberbürgermeister Daniel Rapp (CDU), Dekan Martin Hauff und der in Ravensburg lebende Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) erwartet.
Menschenkette durch Stuttgart mit 1.000 Schülern
In Stuttgart haben zum Tag gegen Rassismus am Donnerstagnachmittag über 1.000 Schülerinnen und Schüler eine Menschenkette durch den Stadtteil Hallschlag gebildet. Sie wollten damit ein Zeichen für einen weltoffenen Hallschlag setzen.
Am Gustav-Stresemann-Gymnasium in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) geht es ebenfalls um ein Projekt gegen Fremdenhass. Die Schule hat dazu eine Aktionswoche organisiert, nachdem sie vor fast fünf Monaten im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt Bombendrohungen bekommen hatte. In rund 50 Workshops geht es darum, sich für eine offene Gesellschaft einzusetzen und sich dabei nicht verunsichern zu lassen.
BW-Sozialministerium startet Umfrage zu Diskriminierung
Das baden-württembergische Sozialministerium nimmt den Tag gegen Rassismus zum Anlass, um eine Online-Umfrage unter Kindern und Jugendlichen zu starten. Ziel ist ein besserer Schutz vor Diskriminierung.
Insgesamt zehn Fragen sollen Kinder und junge Erwachsene in der Online-Umfrage bis zum 24. April beantworten. Die Antidiskriminierungsstelle will damit herausfinden, was Kinder und Jugendliche brauchen, um gegen Ausgrenzung und Rassismus geschützt zu werden. Im vergangenen Jahr haben rund 300 Menschen Rat bei der Antidiskriminierungsstelle des Landes gesucht. Das waren ähnlich viele wie im Jahr zuvor.
Hierbei gilt laut Sozialministerium zu beachten, dass nur ein sehr kleiner Teil der Betroffenen erlebte Diskriminierungen auch meldet. Der tatsächliche Anteil an Diskriminierungsfällen sei sehr viel höher. 84 Anfragen, also 28 Prozent, betrafen im Jahr 2023 rassistische Diskriminierungen. Dies unterstreiche den Handlungs- und Unterstützungsbedarf für Betroffene von rassistischer Diskriminierung.
Wohlfahrtsverband warnt vor menschenunwürdiger Flüchtlingsdebatte
Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt zum Internationalen Tag gegen Rassismus vor einer menschenunwürdigen Flüchtlingsdebatte. Man brauche eine Willkommenskultur, die Zuwanderung als Chance begreife und das Recht auf Asyl nicht infrage stelle. Laut Verband verschärfen Diskussionen um Arbeitspflicht und Bezahlkarten den Generalverdacht gegenüber Geflüchteten.