Mit einer neuen Kampagne will das Bündnis "Mannheim gegen Rechts" für mehr Demokratie und Vielfalt werben. Den Auftakt bildete am Samstag ein Aktionstag gegen Rassismus. Auf einem "Markt der Vielfalt" präsentierten sich 22 verschiedene Organisationen und Gruppierungen an Infoständen in der Mannheimer Innenstadt.
Enthüllungen von "CORRECTIV" brachten Menschen auf
Auslöser waren die zahlreichen Demonstrationen gegen Rassismus im Winter. Hunderttausende von Bürgerinnen und Bürger gingen unter dem Slogan "Nie wieder ist jetzt" in vielen Städten in Deutschland auf die Straße - gegen Rassismus und für Demokratie. Die Enthüllungen des Recherche-Netzwerks "CORRECTIV" über ein geheimes Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern in Potsdam mobilisierten die Massen.
Die Vorsitzende des Mannheimer Migrationsbeirates, Zahra Alibabanezhad Salem, hat den Aktionstag mit vorbereitet. Die studierte Politik- und Islamwissenschaftlerin hat den Eindruck, dass viele Menschen in Deutschland genau spürten, dass sich etwas "verändert habe".
Viele fragten sich derzeit, was man über die Demos hinaus tun könne, um Vielfalt und Demokratie in der Gesellschaft zu fördern. Der Aktionstag wolle darauf eine Antwort geben. Ziel sei es, Bürgerinnen und Bürgern Optionen aufzuzeigen, wo sie sich etwa ehrenamtlich einbringen könnten.
So sucht beispielsweise das Antidiskriminierungsbüro engagierte Unterstützer. Und auch die Gruppierung "Mannheim sagt Ja!", der Weltladen sowie die neue Beratungsstelle "We Act" freuen sich über freiwillige Helfer. Die Einrichtungen waren mit Infoständen auf dem "Markt der Vielfalt" vertreten. Martin Suchut gehörte zu den Besuchern. Der Mannheimer informierte sich am Stand des Migrationsbeirates über die Einflussmöglichkeiten des Gremiums. Ihm sei jegliche Form von Rassismus zuwider, erklärte er im Gespräch.
Mit ihrer neuen Kampagne will das Bündnis auch zur Teilnahme an der Kommunal- und Europawahl am 9. Juni aufrufen. Es sei wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger von ihrem Stimmrecht Gebrauch machten und demokratisch wählten, sagen die Initiatoren. Dabei bezieht "Mannheim gegen Rechts" klare Position: "Das Weltbild der extrem Rechten und der AfD ist menschenfeindlich und verlogen", heißt es in einem offiziellen Schreiben.
Der Aktionstag gegen Rassismus endet am Samstagnachmittag mit einem Demonstrationszug vom Paradeplatz zum Alten Meßplatz. Laut Polizei schlossen sich 1.500 Personen an.