Der Deutsche Gewerkschaftsbund forderte zum Tag der Arbeit, dass Unternehmen bestraft werden, wenn sie die Tarifbindung verlassen. Öffentliche Aufträge dürften nur noch an Unternehmen gehen, die ihre Beschäftigten nach Tarif bezahlten – so eine der Forderungen der zentralen DGB-Veranstaltungen zum Tag der Arbeit für Baden-Württemberg. Öffentliche Auftraggeber dürften Lohndumping nicht unterstützen.
Gute Tarifabschlüsse im Südwesten
Hauptredner war DGB-Chef Kai Burmeister, der auch die guten Tarifabschlüsse im Südwesten und in Deutschland zum Thema machte. Hier hätten die Gewerkschaften viel erreicht, zum Beispiel mit einem 11-Prozent-Abschluss im öffentlichen Dienst. In der Wirtschaft müsse die Umverteilung von Milliardengewinnen weitergehen und dafür brauche man starke Gewerkschaften und Unternehmen, für die Tarifbindung wichtig sei. Burmeister: "Wir holen uns nur, was uns zusteht – die 100 größten börsennotierten Unternehmen haben den rekordwert von 62 Milliarden Euro ausgeschüttet."
Menschen wünschten sich gesunde und selbstbestimmte Arbeitszeiten
Vor der Kundgebung auf dem Stühlinger Kirchplatz zogen mehrere Tausend Gewerkschaftsmitglieder in einem Demonstrationszug mit Bannern und Fahnen durch den Freiburger Stadtteil Stühlinger und forderten lautstark faire Löhne, soziale Gerechtigkeit und mehr Klimaschutz. Auf dem Platz selbst präsentierten sich bis zum Abend der DGB, Einzelgewerkschaften und mit Arbeitnehmerorganisationen befreundete Gruppen an Ständen und luden zur Diskussion ein.