Eine Lok der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH

Gewerkschaft fordert höhere Löhne

Von Kehl bis Weil am Rhein: ver.di streikt, Busse und Bahnen der SWEG fallen aus

Stand
Autor/in
Anita Westrup
Anita Westrup ist Reporterin und Redakteurin im SWR Studio in Freiburg.
Marion Eiche

Wer zur Arbeit mit Bus und Bahn pendelt, braucht am Dienstag einen Plan B. Die Gewerkschaft ver.di ruft im ÖPNV zu Streiks auf. Betroffen ist die SWEG mit Bussen und Bahnen in Südbaden.

Am Dienstag kommt es im Bus- und Bahnverkehr in Südbaden zu Verspätungen und Ausfällen. Die Gewerkschaft ver.di ruft im Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr zum Streik auf. Konkret betrifft das die Beschäftigten der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Busse und Bahnen der SWEG könnten in den Depots bleiben.

In Weil am Rhein (Kreis Lörrach) etwa beginnt der Warnstreik um vier Uhr morgens, diese Auskunft gab es von Gabriele Fieback von ver.di Südbaden-Schwarzwald. Sie rechnet mit der Teilnahme von etwa 500 Beschäftigten insgesamt in Südbaden.

"Noch fährt der Bus oder die Bahn nicht allein."

Wenn man die Verkehrswende schaffen wolle, brauche man auch Fachkräfte, sagt die ver.di-Gewerkschaftssekretärin Gabriele Fieback aus Lörrach. "Für Weil am Rhein direkt an der Schweizer Grenze gibt es Bewerbungen, die Leute springen dann aber wieder ab, wenn sie feststellen, ich kann mir eine Wohnung von meinem Gehalt nicht einmal leisten," so Fieback. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft also nun für eine bessere Bezahlung ihrer Mitglieder kämpfen.

Mehrere Knotenpunkte in Südbaden betroffen

In den Arbeitsausstand gehen am Dienstag SWEG-Beschäftigte an den Standorten in Weil am Rhein (Kreis Lörrach), Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Emmendingen und Endingen am Kaiserstuhl (Kreis Emmendingen), Lahr, Offenburg, Kehl (Ortenaukreis) und Immendingen (Landkreis Tuttlingen). Der Streik wird in "weiten Teiles des Verkehrsgebiets der SWEG" zu Fahrtausfällen im Bus- und Bahnverkehr führen. Auch der Schulbusverkehr wird betroffen sein. Der Streikaufruf umfasst zudem die Zugleitstellen, unter anderem in Endingen am Kaiserstuhl. Daher sind auch Auswirkungen auf den Zugverkehr anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen zu erwarten, insbesondere auf die DB Regio-Strecke Endingen-Gottenheim.

Konkret könnte es Verspätungen und Ausfälle unter anderem auf der Kaiserstuhlbahn, der Ortenau-S-Bahn und der Ringbahn bei Immendingen (Kreis Tuttlingen) geben. Auch auf der Elztalbahn, der Münstertalbahn und der Schwarzwaldbahn. Im Busverkehr sind massive Einschränkungen zu erwarten im Markgräflerland, rund um Emmendingen, in Lahr und Kehl (Ortenaukreis) und Offenburg, am Kaiserstuhl und im Raum Lörrach.

Warnstreiks auch in Nordbaden und in Region Rhein-Neckar

Der Warnstreik betrifft nicht nur Südbaden. Am Montag legten Beschäftigte im Stadtbahn-Verkehr und bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Raum Karlsruhe ihre Arbeit nieder. Auch in Wiesloch und Sinsheim (beide im Rhein-Neckar-Kreis) traten Streikende in den Ausstand.

ver.di fordert monatlich 350 Euro mehr

Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das Angebot der Arbeitgeber in der ersten Runde der bundesweiten Verhandlungen um den Eisenbahntarifvertrag als unzureichend. Sie fordert monatlich 350 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten sowie eine Inflationsprämie von 1.300 Euro. Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.

Mit dem bisherigen Kurs der Arbeitgeber sind selbst bei deutlich sinkender Inflation weitere Reallohnverluste vorprogrammiert. So lässt sich die Fachkräftelücke insbesondere im Fahrdienst nicht schließen.

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