Pilzsammlerin

Das war die Woche der Region Freiburg

Wochenrückblick: Wie sicher fühlt sich Offenburg und ist Pilze sammeln schädlich?

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Jessica Hans
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Die Woche war bunt und kriminell: Erst sorgt ein Regenschirm für ein Polizei-Großaufgebot in Offenburg. Dann wurde auch der Schwarzwald zum Tatort.

Hallo, ich bin Jessica Hans aus dem Studio Freiburg. In dieser Woche haben mich folgende Themen zum Nachdenken gebracht:

Fehlalarm in Offenburg: Wie ein Regenschirm einen Polizei-Großeinsatz auslöste

Erst eine Schießerei, dann ein Messerangriff und jetzt ein verdächtiges Schwert? Was ist denn da in der Ortenau los? In diesem Fall gar nichts - ein Schüler der Gewerblich-Technischen Schule in Offenburg hatte am Dienstag, den 8. Oktober, einen auffälligen Regenschirm mit einem Schwert verwechselt und mit seinem Notruf einen Polizei-Großeinsatz ausgelöst.

Was wie eine lustige Verwechslung klingt, war für die Polizei ein aufwendiger und letztlich unnötiger Einsatz. Mir stellt sich die Frage: Fühlen sich die Schülerinnen und Schüler in der Ortenau nicht mehr sicher, nachdem Ende vergangenen Jahres eine Schießerei in einer Schule in Offenburg und zuletzt ein Messerangriff in einer Ettenheimer Schule Schlagzeilen gemacht haben?

Der Soziologe und Professor an der Katholischen Hochschule Freiburg, Martin Becker, vertritt die These, dass die Vorfälle das subjektive Sicherheitsgefühl beeinflussen. Er geht sogar noch weiter: Je mehr über ähnliche Vorfälle berichtet und gelesen wird, desto mehr steige die Gefahr vor Nachahmern.

Soziologe Martin Becker über mögliche Auswirkungen der Vorfälle im Ortenaukreis:

Wichtig sei jedoch, so Becker, sich nicht von der Angst leiten zu lassen und die Verhältnismäßigkeit im Auge zu behalten. Er erinnert daran, dass Verkehrsunglücke viel häufiger seien als öffentliche Messerattacken. Und auch die Polizei Offenburg bestätigt, dass die Hälfte der Messerangriffe im Einsatzgebiet Personen betreffe, die in einer persönlichen Beziehung miteinander stehen und nicht einfach auf der Straße drauf losgestochen werde.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg gab es im vergangenen Jahr zwar mit 110 an der Zahl mehr Messerangriffe als im Jahr zuvor. Dennoch liege man beim Anstieg unter dem Landesdurchschnitt, sagte Polizeipräsident Jürgen Rieger als die Zahlen veröffentlicht wurden. Dennoch wollen die Beamten hier ansetzen, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken.

Über den Einsatz in Offenburg haben die Regionalnachrichten für Südbaden in SWR4 Baden-Württemberg am 8. Oktober berichtet.

Pilzsammeln extrem: Leidet der Wald unter den Plünderern?

Im Schwarzwald herrschen aktuell perfekte Pilzbedingungen. So gut, dass Sammelwütige kein Ende mehr finden. Kiloweise verschwinden die Früchte - auch aus Schutzgebieten. Sehr zum Unmut von Förstern und Waldschützern. Denn das ist nicht nur verboten, sondern auch schlecht für den Wald.

Mein Kollege Christof Gerlitz hat einen schönen Beitrag darüber gemacht für die Sendung SWR Aktuell BW am 9. Oktober:

Auch wenn das Sammeln nicht per se schädlich ist, gefährdet es im Extremfall das ökologische Gleichgewicht des Waldes, gibt die Freiburger Pilzsachverständige Olya Bertermieux zu bedenken. Je mehr Menschen in den Wald gehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Moose zertrampelt werden oder Müll zurückgelassen wird.

Pilz-Expertin Olya Bertermieux über das Problem, wenn zu viele Pilze im Wald gesammelt werden:

Sie empfiehlt sich an die legale Sammelmenge von einem Kilogramm pro Person zu halten. Und nur die Pilze mitzunehmen, die man auch tatsächlich essen kann, denn sie verderben schnell. Als Pilzsachverständige erlebe sie oft, dass Menschen einfach alles einpacken, was sie finden können und erst im Nachhinein aussortieren - darunter auch geschützte Arten, giftige oder schon verdorbene Pilze.

Pilze sind sehr verderblich, man muss sie wie Fisch behandeln.

Freiburger Münstermarkt: Lange Rote jetzt noch länger

Sorgt diese Good News vom Münstermarkt auch bei euch für Gänsehaut?

Seit dem 9. Oktober gibt es die Lange Rote am Münsterplatz in Freiburg ohne Unterbrechung bis mindestens 17 Uhr. Nachdem ein Wurststand gekündigt hatte, konnte der Wurstverkauf nicht mehr durchgängig erfolgen.

Die neue Regelung ab Oktober sieht vor, dass die Wurststände der Nordseite vom Vormittag im monatlichen Wechsel jeweils mittags länger stehen bleiben. Das gilt so lange, bis der wegfallene Wurststand in zwei Jahren neu ausgeschrieben wird. Somit können die Besucherinnen und Besucher jetzt durchgehend bis zum Nachmittag eine Münstermarkwurst genießen - für Freiburgs Touristik das knackigste Wahrzeichen der Stadt. Die Freiburger freuen sich über die neuen Öffnungszeiten.

Eine Umfrage unter Freiburgerinnen und Freiburger:

Über die neuen Öffnungszeiten der Münsterwurst-Buden haben die Regionalnachrichten für Südbaden in SWR4 Baden-Württemberg am 9. Oktober berichtet.

Meistgeklickt: Das hat euch in der Region Freiburg und Südbaden auch noch interessiert:

Was hat euch diese Woche sonst noch beschäftigt? Schreibt uns: online.studiofreiburg@swr.de.

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