Im südbadischen Kandern (Kreis Lörrach) sind am Mittwoch bei einem Unfall mit einem Maiwagen-Anhänger nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei 29 Menschen verletzt worden. Zehn davon wurden schwer verletzt, drei von ihnen wurden mit einem Hubschrauber in Kliniken geflogen. Die Verletzten hätten sich Schädel-Hirn-Traumata, Gehirnerschütterungen, Knochenbrüche oder Stauchungen zugezogen, hieß es vom Rettungsdienst. Die Menschen seien in einer Linkskurve aus dem Anhänger gefallen, als dieser auf die Seite kippte, so die Polizei.
Sieben Menschen seien mittelschwer verletzt worden. Insgesamt hätten sich auf dem Gespann 40 Personen befunden, so der Einsatzleiter Simon Redling.
Maiwagen-Unfall mit vielen Verletzten: Polizei ermittelt gegen Fahrer
Der Unfall hatte sich laut Polizei gegen 13 Uhr ereignet. Der Anhänger sei von einer landwirtschaftlichen Maschine gezogen worden und in einer Linkskurve umgestürzt, so die Beamten. Die Ermittlungen zur Unfallursache und den Hintergründen laufen. Wie die Polizei am Donnerstagmorgen bekanntgab, hatte der als Maiwagen benutzte Anhänger keine Zulassung. Ob Versicherungsschutz für den Anhänger besteht, müsse noch geprüft werden, hieß es. Nach aktuellem Erkenntnisstand war der Anhänger in der Kurve umgekippt wegen des Quergefälles von neun Prozent und der vielen Menschen auf dem Anhänger.
"Viele junge Leute kennen das von Fastnacht- oder Brauchtumsveranstaltungen, wo das in kleinen, abgesperrten Bereichen zulässig ist, und übertragen das möglicherweise auf den Straßenverkehr, wo es nicht ohne Weiteres zulässig ist", hatte Andreas Schaffhauser, Leiter der Verkehrspolizei in Weil am Rhein, dem SWR am Mittwoch gesagt. Gegen den 22 Jahre alten Fahrer werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, hatte die Polizei am Mittwoch mitgeteilt. Er war nach aktuellen Erkenntnissen nicht alkoholisiert.
SWR-Reporterin Chris Libuda berichtete von der Unfallstelle in Kandern für SWR Aktuell:
Viele Verletzte nach Unfall mit Traktor und Anhänger am 1. Mai
Bei den Insassen handele es sich um eine Freundesgruppe aus den umliegenden Gemeinden, so die Polizei weiter. Die Gruppenmitglieder seien alle zwischen 20 und 25 Jahre alt. Kinder hätten sich auf dem Wagen keine befunden.
22 Verletzte seien der Polizei inzwischen namentlich bekannt, einige Leichtverletzte hätten den Unfallort verlassen, bevor die Polizei ihre Daten habe aufnehmen können, so ein Polizeisprecher.
Rettungskräfte aus der Schweiz helfen in Kandern
Der Wagen mit dem Anhänger war von Malsburg aus in Richtung Kandern unterwegs. Mehrere Rettungshubschrauber, unter anderem auch aus der benachbarten Schweiz, waren im Einsatz. Rund 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren vor Ort.