Gerüst zusammengebrochen - sieben Verletzte

Europa-Park nach Unfall wieder geöffnet - Attraktion wird beendet

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Alexander Böttner
Christine Veenstra
Antonia Vangelista
Katharina Seeburger
Eine Frau mit dunkelblonden Haaren lacht in die Kamera. Ihre Haare sind etwas länger als schulterlang. Katharina Seeburger trägt einen gestreiften Pullover in blau, rosa und grau.

Nach einem Unfall im Europa-Park in Rust sind noch zwei der verletzten Artisten im Krankenhaus. Der Park hat am Dienstag normal geöffnet. Eine Attraktion wird aber beendet.

Bei einem Unfall im größten Freizeitpark in Deutschland, dem Europa-Park in Rust (Ortenaukreis), sind am Montag nach Angaben der Polizei sieben Menschen verletzt worden. Bei den Verletzten handelt es sich laut Polizei um fünf Artisten zwischen 18 und 50 Jahren sowie zwei Besucher. Vier der Akrobaten kamen ins Krankenhaus, zwei sind bereits wieder entlassen worden.

Europa-Park beendet High-Diving-Show

Der Park hat bereits heute wieder seine Tore geöffnet. Allerdings wird die Akrobaten-Show "Retorno dos Piratas" nicht mehr gezeigt werden. "Die High-Diving-Show wäre nur noch drei Wochen gelaufen, daher wird das Gastspiel nun vorzeitig beendet", teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Bei der betroffenen Show geht es um Turmspring-Akrobaten, die sich aus bis zu 25 Metern Höhe in die Tiefe stürzen.

Eines der Wasserbecken, in das die Akrobaten springen, war am Montagnachmittag gerissen. Am Bassin montierte Podeste stürzten ein, das Wasser floss in den See der Wasserbahn-Attraktion "Atlantica SuperSplash". Diese hatte am Dienstag bereits wieder geöffnet.

Sieben Verletzte bei Unfall im Europa-Park

Von zehn Artisten, die bei der Show beteiligt sind, wurden bei dem Unfall fünf verletzt. Nach Angaben des Parks handelt es sich um Frauen im Alter von 18, 22 und 29 Jahren sowie einen 24- und einen 50-jährigen Mann. Auch zwei Besucher sind leicht verletzt worden.

Die Polizei geht nicht von schwereren Verletzungen aus. Dennoch kamen vier der Artisten ins Krankenhaus, zwei wurden mittlerweile wieder entlassen. Zunächst hatte es unterschiedliche Angaben zur Zahl der Betroffenen seitens des Parks und der Polizei gegeben.

So hat SWR Aktuell Baden-Württemberg am Montagabend im Fernsehen berichtet:

Unfall im Europa-Park: Die Hintergründe sind noch unklar

Der Europa-Park berichtet, dass ein Wasserbecken gerissen und daran befestigte Sprungtürme eingestürzt seien. An dem Wasserbecken seien bis zu 25 Meter hohe Podeste montiert, von denen aus Akrobaten springen. Weil nach Austritt des Wassers die Stabilität fehlte, seien die Gerüste zusammengebrochen. Verschiedene Kulissenteile trieben anschließend im Bassin der Wasserbahn.

Twitter-Nutzer haben ein Video des Unfalls veröffentlicht:

La scène de plongée de « Retorno dos Piratas » d'Europa-Park s'est effondrée lundi après-midi. L'accident a fait plusieurs blessés légers. Selon la police, sept personnes au total ont été blessées : cinq artistes et deux visiteurs. La police examine maintenant la construction. pic.twitter.com/NcUf0pBfKO

Wie der Europa-Park mitteilt, befand sich einer der Artisten zum Zeitpunkt des Unfalls im Schwimmbecken, ein weiterer auf dem Sprungturm. Die restlichen Artisten standen auf einer kleinen Burg mit Sprungbrettern. Wo genau sich die Verletzten zum Zeitpunkt des Unfalls aufgehalten hatten, war zunächst unklar.

Die Hintergründe zum Unfallhergang müssen laut Polizei noch ermittelt werden. Dazu werde das Material der Attraktion untersucht und Zeugen befragt. Unklar ist noch, so die Polizei weiter, ob ein Sachverständiger hinzugezogen wird. Auch blieb am Dienstag nach dpa-Informationen noch unklar, ob und wie das Wasserbecken durch den zuständigen TÜV Süd gewartet worden war. Hintergrund ist, dass der TÜV Süd seinen Stammsitz in Bayern hat, wo am Dienstag teilweise Feiertag war.

Wie sicher sind Freizeitparks?

Erst vor knapp zwei Monaten hatte es im Europa-Park einen Millionenschaden durch ein Feuer gegeben. Nach damaligen Erkenntnissen dürfte ein technischer Defekt das Feuer in der Attraktion "Yomi-Zauberwelt der Diamanten" ausgelöst haben. Und auch in anderen Freizeitparks in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Unfällen.

Laut dem Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) gibt es keine allgemeine Zunahme von solchen Vorfällen. Auch stünden die Vorfälle nicht in direktem Zusammenhang. Die Sicherheit der Besucher habe stets höchste Priorität. Zudem zählen die Freizeiteinrichtungen in Deutschland weltweit zu den sichersten, heißt es vom VDFU weiter.

Die Show, bei der am Montag im Europa-Park der Unfall passiert war, ist ein Gastspiel einer französischen Firma. Die Firma hat laut dem Europa-Park ihr eigenes Material und das Becken mitgebracht. Dieses wurde erst im Mai im Europa-Park aufgebaut. Die Firma sei für die Sicherheit des Beckens selbst verantwortlich. Bisher hatte der Park nach eigenen Angaben gut mit der Firma zusammengearbeitet. Weil die Show nur noch drei Wochen gelaufen wäre, beendet der Europa-Park diese nun vorzeitig.

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