Camping liegt weiter im Trend - und der Schwarzwald ist eines der beliebtesten Ziele für Freunde des mobilen Reisens. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben im vergangenen Jahr 2,6 Millionen Menschen im Schwarzwald gecampt. Das ist Platz zwei in Deutschland, nur die schleswig-holsteinische Ostsee verzeichnet mehr Übernachtungen.
Hansjörg Mair, Chef der Schwarzwald Tourismus GmbH, über den Camping-Boom:
Viele Camper aus den Nachbarländern zieht es in den Schwarzwald
Vor allem Campinggäste aus dem Ausland kommen gerne in den Südwesten Baden-Württembergs. Sie sorgten mit 736.000 Übernachtungen für weit mehr als ein Viertel aller Campingübernachtungen im Schwarzwald - ein Rekordwert in Deutschland. Insgesamt haben im vergangenen Jahr in Deutschland so viele Menschen wie noch nie auf Campingplätzen übernachtet (42,3 Millionen Übernachtungen). Mit Ausnahme der Pandemie-Jahre ist die Zahl der Campingübernachtungen in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen.
Luxus-Camping im Schwarzwald besonders gefragt
Die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) mit Sitz in Freiburg bestätigte den Trend. "Vor allem Vier-Sterne-Campingplätze boomen", sagte Sprecherin Jutta Ulrich. Die Verbindung von Camping und Wellness sei sehr beliebt. Neben den klassischen Campingplätzen gebe es aber auch immer mehr kleine Stell- und Zeltplätze für Spontan-Urlauber, etwa auf Bauernhöfen oder Weingütern. Dazu kommen exotischere Übernachtungsplätze, etwa im Bauwagen, Baumhaus, Heuschober oder in Tipis.
Auch "One-night-camps" auf Privatwiesen zunehmend beliebt
"Es gibt diesen Trend zum naturnahen Campen", sagt STG-Geschäftsführer Hansjörg Mair, "die Menschen suchen die Natur, den Kraftplatz Wald". Auf diesen Trend habe man vergangenes Jahr mit der Plattform "One-night-camps" reagiert. Rund 70 Privatleute, Landwirte, Winzer oder auch Gemeinden bieten dort kleine Wiesengrundstücke für Zelte und Camper für eine Nacht an. Dazu kommen die 153 klassischen Campingplätze im Schwarzwald. Der Erfolg bei Campern aus dem In- und Ausland liege, neben der Natur, auch an der Vielfalt der Angebote, so Mair.
Auch landesweit ist die Zahl der Camping-Übernachtungen gestiegen: Mit 5,4 Millionen verbuchten die Campingplätze 16,6 Prozent mehr Übernachtungen als im Vor-Corona-Jahr 2019 (rund 4,6 Millionen), teilte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit. Dieser Rekordwert zeige, dass die Campingplätze eine zentrale Rolle im baden-württembergischen Tourismus spielten, konstatiert Staatssekretär Patrick Rapp (CDU). Zwar boome der Campingtourismus schon seit längerem, die Corona-Pandemie habe der Branche aber einen nachhaltigen Schub gegeben, so Rapp. Das Allgäu (1,8 Millionen) und die Region Bodensee-Oberschwaben (1,7 Millionen) zählen ebenfalls zu den meistbesuchten Camping-Reisezielen.