Hallenbad in Kehl

Nach Silvester-Angriffen

Kehls OB Britz will Rettungskräfte besser schützen

Stand
Autor/in
Henning Winter
Onlinefassung
Jan Lehmann

Auch knapp eine Woche nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht sitzt der Schock in Kehl noch tief. Stadt und Rettungskräfte wollen Konsequenzen ziehen.

Es waren verstörende Bilder: Eingeworfene Scheiben, Brandstiftung, Attacken mit Böllern und Raketen gegen Feuerwehrleute. Ein Feuerwehrmann muss mit einem Knalltrauma ins Krankenhaus. Das Areal rund um das leerstehende Hallenbad in Kehl (Ortenaukreis) glich am Neujahrstag einem Kriegsschauplatz. Auch fast eine Woche später ist Kehls Oberbürgermeister Wolfram Britz (parteilos) noch fassungslos.

"Natürlich ist das ein Schock, wenn Rettungskräfte so angegriffen werden."

Die Vorfälle machen ihn immer noch betroffen und wütend. Jetzt sollen Konsequenzen folgen. Nach ersten Gesprächen mit den Rettungskräften denke man nun darüber nach, bei solchen Einsätzen zusätzliche Rettungskräfte mitzunehmen, die nur dazu da sind, ihre Kolleginnen und Kollegen zu schützen.

Britz lehnt lokales Böllerverbot ab

Von einem lokalen Böllerverbot hält Britz dagegen nichts. Einfach deshalb, weil es in einer Kleinstadt wie Kehl nicht durchsetzbar sei. "Die Einsatzkräfte sind nicht in der Lage, jeden Platz zu sichern", gibt er zu bedenken. Wenn, dann müsse man über ein landesweites Verbot nachdenken. Und das müsste die Landespolizei durchsetzen.

Im Hörfunk-Interview mit dem SWR äußert sich Wolfram Britz zur Forderung nach einem Böllerverbot:

Frage nach Herkunft der Randalierer zweitrangig

Die Frage nach der Herkunft der Randalierer ist für den Kehler OB erst einmal zweitrangig. Es seien nach seinem Wissen junge Männer aus verschiedenen Ländern dabei gewesen, so Britz, aber ebenso solche ohne Migrationshintergrund. "Sicher waren auch französische Staatsbürger irgendwann, irgendwo beteiligt." Immerhin lebten ja auch rund 3.000 Franzosen in Kehl. Dass zudem Krawallmacher aus Straßburg, wo seit Jahren zu Silvester Autos brennen, über den Rhein kamen, sei ebensowenig auszuschließen. Doch unabhängig davon ist er überzeugt: "Egal, wer Gewalt ausübt - den muss die Härte des Gesetzes treffen."

Mehr zur Gewalt gegen Rettungskräfte

Nach Übergriffen an Silvester Strobl will mit BW-Rettungskräften und Polizisten sprechen

Neun verletzte Polizisten hat das Innenministerium im Zusammenhang mit Silvester gemeldet. Jetzt will der Minister mit Polizeibeamten und Rettungskräften sprechen. Kritik kommt von der SPD.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

Kehl

Feuerwehrmann bei Attacke verletzt Feuerwehr in Kehl schockiert von Gewalt in der Silvesternacht

Eingeworfene Scheiben, Brandstiftung und Feuerwehrleute, die mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden - die Stadt Kehl hat in der Silvesternacht erschreckende Gewalt erlebt.

SWR4 BW aus dem Studio Freiburg SWR4 BW Südbaden

Baden-Württemberg

Woher kommt die Gewalt gegen Rettungskräfte? "So etwas habe ich noch nie erlebt": Wenn Helfer zu Opfern werden

Nachdem Silvesterraketen zum Jahreswechsel auf Feuerwehr und Polizei abgefeuert wurden, wird über Gewalt gegen Einsatzkräfte diskutiert. Was sind die Gründe und mögliche Lösungen?

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

Stand
Autor/in
Henning Winter
Onlinefassung
Jan Lehmann

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.