Die Nachricht hatte Fans der beliebten Weck-Einmachgläser erschüttert: Im Juni hatte das Traditionsunternehmen aus Wehr (Kreis Waldshut) nach 123 Jahren Insolvenz angemeldet. Rund fünf Monate später hat sich das Blatt gewendet. Für den insolventen Glashersteller Weck gibt es eine Zukunft: Ein Finanzinvestor will das angeschlagene Unternehmen übernehmen.
SWR-Reporter Owusu Künzel berichtet über den Käufer des insolventen Glasherstellers Weck:
Standorte und die meisten Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Die europaweit tätige Investmentfirma Aurelius Gruppe übernimmt Weck, wie Insolvenzverwalter Thilo Braun am Donnerstag auf Anfrage mitteilte. Der Vertrag mit dem Finanzinvestor sei am 11. November unterzeichnet worden. Zum vereinbarten Kaufpreis machte Braun keine Angaben. Die Standorte und ein Großteil der Arbeitsplätze bleiben demzufolge erhalten.
Die Aurelius Gruppe wolle die Unternehmen aber in einer Gesellschaft bündeln. In Südbaden sind Verwaltung, Vertrieb und bislang noch das Verlagsgeschäft angesiedelt. Letzteres wird aber nicht fortgeführt. Mit 25 der 115 Mitarbeiter in Wehr müsse deshalb nun eine Einigung gefunden werden, sagte Braun. Es gebe ein Freiwilligenprogramm mit Abfindungen. Das in Bonn ansässige Glaswerk beschäftigt 260 Menschen.
Unternehmen mit jahrhundertealter Tradition
Das Traditionsunternehmen gibt es seit mehr als 123 Jahren. Weck stellt aber nicht nur die bekannten Einmachgläser her. Einen Großteil seines Geschäfts macht der Betrieb mit Glasverpackungen für die Lebensmittelindustrie - zum Beispiel für Gurken, Senf und Marmelade.
Mitte Juni hatte Weck Insolvenz angemeldet - unter anderem wegen der zuvor gesunkenen Nachfrage und der hohen Energiepreise. Konkret ging es um die Muttergesellschaft J. Weck GmbH und Co. KG mit Sitz in der Stadt Wehr und die Tochterfirma Weck Glaswerk GmbH.