Die Weck-Gruppe mit Sitz in Wehr (Landkreis Waldshut) hat am Amtsgericht Karlsruhe einen Insolvenzantrag gestellt. Das gab das Unternehmen, die J. Weck GmbH u. Co. KG, am Dienstag bekannt. In Wehr sind rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Auch die Tochterfirma, die Weck Glaswerk Gesellschaft, mit Sitz in Bonn ist mit ihren 260 Mitarbeitenden betroffen. An beiden Standorten wird der Betrieb weiterlaufen, teilte das Unternehmen mit.
Gründe: Nachfrageeinbruch und Energiekosten
Die Gründe für die Insolvenz sind laut Insolvenzverwalter ein Nachfrageeinbruch sowie die gestiegenen Energiekosten. Die steigenden Gaspreise haben das Unternehmen erheblich belastet, so der Weck-Geschäftsführer Eberhard Hackelsberger. Schriftlich betonte er: "Die Glasherstellung ist energieintensiv und die eingesetzten Schmelzöfen können nicht einfach abgeschaltet werden, ohne dass sie dabei irreparabel beschädigt werden".
Was die Menschen in Südbaden zur Insolvenz der Weck-Gruppe sagen, können Sie hier nachhören.
Wie geht es in Wehr und Bonn weiter?
In den kommenden Tagen wird ein Rechtsanwalt die wirtschaftliche Lage und mögliche Sanierungsoptionen prüfen. Auch sind die Löhne und Gehälter bis einschließlich August über das Insolvenzgeld gesichert.
"Einwecken" wurde zum festen Begriff
Die im Jahr 1900 gegründete Firma aus Wehr ist bekannt für ihre Weckgläser. Das drückt sich sogar im Sprachgebrauch des Wortes "einwecken" als Synonym für Einkochen aus. Die Firma produziert und vertreibt Einkochgläser mit orangen Gummiringen. Weck produziert aber auch Töpfe oder Verpackungen aus Weißglas für Getränke, Nahrungsmittel sowie Sondergläser.
Weckgläser Zuhause und in Restaurants populär
Zuletzt waren Weckgläser auch in Restaurants populär, um darin kleine Salate oder Desserts zu servieren. Die beiden Firmengründer hatten 1895 das Patent zum Einkochen von Nahrungsmitteln gekauft.