Grund für Optimismus haben die Mitarbeitenden und Kunden des Traditionsunternehmens WECK in Wehr (Kreis Waldshut): Nach der Insolvenz im Juni haben die Verhandlungen mit potentiellen Investoren begonnen. Die Gespräche laufen gut, sagt Insolvenzverwalter Thilo Braun im Gespräch mit dem SWR. Von rund 200 angeschriebenen Unternehmen hätten sich mehr als 60 zurückgemeldet, so Braun.
Die Interessenten kämen aus ganz Europa. Darunter seien seriöse Firmen mit annehmbaren Preisvorstellungen, aber auch Schnäppchenjäger. Kriterien bei den Verhandlungen sind für den Insolvenzverwalter der Preis und das Betriebskonzept, aber auch die Frage, ob ein Investor überhaupt das Know-how und die Kapazitäten hat, das Geschäft weiterzuführen.
WECK als Inbegriff der Vorratshaltung
WECK besteht aus mehreren Bereichen: Dazu gehören zum einen die 120 Jahre alten WECK-Gläser zum Einmachen. Diese Marke ist seit Generationen in Deutschland der Inbegriff für Vorratshaltung. Die WECK-Gläser werden am Stammsitz des Unternehmens in Wehr vertrieben, an dem 115 Menschen arbeiten.
Produktion und Vertrieb laufen weiter
Der größte Teil der Einnahmen des Unternehmens kommt jedoch aus dem zweiten Bereich: aus der Produktion von Industrieglas. Dieses wird von einem Tochterunternehmen mit 260 Beschäftigten in Bonn hergestellt. Beide Bereiche laufen trotz der Insolvenz weiter. Die Ankündigung der Insolvenz hatte bei WECK sogar zu einem Boom bei den Online-Bestellungen der Einmachgläser geführt. Bis heute lägen die Online-Bestellungen über dem der Vorjahre.
Erste Entscheidungen in den nächsten Monaten erwartet
Auch am Traditionsheft "Ratgeber Frau und Familie" wird weitergearbeitet. Die Dezemberausgabe sei weitgehend fertig, so Braun. Über den Inhalt der Gespräche und eine Kaufsumme macht der Insolvenzverwalter keine Angaben. In den nächsten Monaten werde sich abzeichnen, wie es weitergehen kann, sagte Braun gegenüber dem SWR.