In einem Brandbrief habe Rathauschefs aus Südbaden von der Polizei mehr Anstrengungen gefordert, um das Sprengen von Geldautomaten einzudämmen. Es sei nicht hinnehmbar, dass Banken gezwungen seien, private Sicherheitsdienste zum Schutz der Automaten einzusetzen, schrieben die Bürgermeister an den Freiburger Polizeipräsidenten Franz Semling.
Unterzeichnet wurde das Schreiben vom Bad Krozinger Bürgermeister Volker Kieber (parteilos) und seinen Amtskollegen aus Staufen, Breisach, Hartheim und Heitersheim, wie die Stadt Krozingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) mitteilte.
Bürgermeister wollen mehr Polizeikräfte
Die Rathauschefs forderten von Semling, zusätzliche Polizeikräfte in der Region südlich von Freiburg einzusetzen. Bürgerinnen und Bürger müssten sich wieder sicher fühlen können, lautet das Credo der Bürgermeister. In den vergangenen Wochen haben Unbekannte in mehreren Orten im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald Geldautomaten gesprengt, unter anderem in Bad Krozingen, Rheinhausen und Heitersheim.
In Heitersheim sollen nach früheren Angaben der Polizei Mitte April vier vermummte Täter einen Geldautomaten gesprengt haben. Am Gebäude einer Bank-Geschäftsstelle sei ein Schaden von geschätzt 200.000 Euro entstanden. Die mutmaßlichen Täter seien mit einem dunklen Auto geflüchtet.
Kein Bargeld am Wochenende So reagiert die Sparkasse auf gesprengte Geldautomaten in der Rheinebene
In einer weiteren Filiale der Sparkassen Staufen-Breisach wurde ein Geldautomat gesprengt - dieses Mal in Hartheim. Das hat jetzt weitreichende Konsequenzen für alle Bankkunden.
Täter verursachten in BW einen Schaden in Millionenhöhe
In Baden-Württemberg ist die Sprengung von Geldautomaten schön länger ein wichtiges Thema für die Sicherheitsbehörden. In Fällen, die auf eine überregionale und professionelle Vorgehensweise hindeuten, ermittelt zentral das Landeskriminalamt (LKA), wie aus dem aktuellen Sicherheitsbericht des Innenministeriums hervorgeht.
Im vergangenen Jahr wurden 42 Fälle registriert, das war den Angaben zufolge ein Plus von knapp 24 Prozent. Täter erbeuteten demnach rund 1,9 Millionen Euro, der Sachschaden betrug 4,3 Millionen Euro. "Auch wenn die Zahl der Sprengungen, bei denen tatsächlich Bargeld erlangt wurde, durch erhöhte Sicherheitsvorkehrungen sukzessive zurückgeht, bleibt der Sachschaden immens", heißt es resümierend.