Am Mittwoch ist ein Mitarbeiter der Freiburger Stadtreinigung von einem E-Scooterfahrer angegriffen und schwer verletzt worden. Der Mann wollte unter einem Altglascontainer hindurchfahren, als der Mitarbeiter diesen gerade zum Entleeren per Kran angehoben hatte.
Der Angriff ereignete sich im Freiburger Stadtteil St. Georgen. Der Mitarbeiter der Stadtreinigung war offenbar dabei, Altglas-Container zu leeren. Dabei werden die Container mit Hilfe eines Krans angehoben, um das Leergut in einen Lkw abzuladen. Bei einem solchen Vorgang, bei dem auch ein Kran zum Einsatz kommt, darf sich niemand unter dem angehobenen Container aufhalten. Einfach zu gefährlich.
Brutaler Angriff kommt unerwartet
Als der Mitarbeiter den Container angehoben hatte, war offenbar ein Mann mit seinem Elektroroller herangefahren. Er wollte unter dem Kran durchfahren. Nachdem der ASF-Beschäftigte den Mann auf die Gefahr aufmerksam gemacht hatte, stieg dieser von seinem Roller und soll den städtischen Mitarbeiter dann angegriffen haben. Der mutmaßliche Täter soll ihm ins Gesicht geschlagen haben. Und nachdem der Müllwerker zu Boden gegangen war, soll der 38-Jährige weiter auf ihn eingetreten haben. Der Mitarbeiter der Freiburger Stadtreinigung erlitt dabei schwere Verletzungen im Gesicht. Er musste in einer Klinik behandelt werden.
Polizei hat mutmaßlichen Täter ermittelt
Wie Thomas Spisler, Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, auf SWR-Anfrage bestätigte, konnte der 38 Jahre alte Mann unmittelbar nach der Tat ermittelt werden. Das sei aufgrund der Aussagen von Zeugen möglich gewesen, die den Vorfall beobachtet hatten. Der Müllwerker hat inzwischen den Angreifer angezeigt, hier ermittelt die Polizei wegen schwerer Körperverletzung. Und auch der 38-Jährige hat Anzeige erstattet, da der ASF-Mitarbeiter ihn ebenfalls attackiert haben soll. Hier stehe Aussage gegen Aussage, so Polizeisprecher Spisler. Hier werde man jetzt ermitteln, wie genau sich alles abgespielt hat, mit Hilfe der Zeugenaussagen.
OB Horn und ASF-Chef Broglin sind entsetzt
Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) und der Chef der Freiburger Abfallwirtschaft (ASF), Michael Broglin, sind nach dem Angriff auf den städtischen Mitarbeiter entsetzt: "Unsere Leute müssen bei ihrem Einsatz für die Allgemeinheit schon viel aushalten – aber so etwas haben wir bisher noch nie erlebt, eine Grenze ist überschritten", sagte Broglin. Oberbürgermeister Martin Horn, der am Freitagmorgen Mitarbeiter der ASF auf dem Betriebshof in Freiburg traf, übte den Schulterschluss mit den städtischen Bediensteten.
Horn verurteilt den brutalen Angriff
Die ASF-Mitarbeitenden würden viel zu oft im Alltag angepöbelt und beleidigt - "das verdienen sie nicht, im Gegenteil: Sie verdienen Respekt und Dank für ihre Arbeit". Solche Übergriffe seien unerträglich und stünden für eine gesellschaftliche Verrohung, so Horn weiter. "Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass Respekt, Anstand und ein friedliches Miteinander nicht weiter verloren gehen."