Auf dem Freiburger Augustinerplatz haben sich am Montagabend nach Angaben der Polizei rund 500 Menschen versammelt, um gemeinsam gegen Gewalt an Frauen einzustehen. Die Demonstrierenden zogen dabei lautstark mit Bannern und Plakaten durch die Freiburger Innenstadt. "Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle", riefen die Teilnehmenden. Anlass ist der offizielle Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen.
Gewalt gegen Frauen nimmt zu
Ein neuer Bericht des Bundeskriminalamts zeigt, dass Gewalt gegen Frauen im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hat. Erstmals wurden Zahlen aus unterschiedlichen Datenquellen zusammengefasst. Sie zeigen, dass es im Jahr 2023 beinahe jeden Tag einen Femizid in Deutschland gab, also eine Tötung aufgrund des Geschlechts. Alle drei Minuten erlebte außerdem eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt.
Damit sich das in Zukunft ändert, müsse sich die Gesellschaft verändern, sagt Marina Rombach. Sie ist Teil des Frauenkollektivs Freiburg, das die Demonstration mitorganisiert hat.
Demonstrationen in ganz Deutschland und viele Aktionen in Südbaden
Am Montag gab es bundesweit zahlreiche Demonstrationen. Auch in Südbaden fanden in verschiedenen Städten etliche Aktionen gegen Gewalt an Frauen statt.
SWR-Reporterin Jasmin Bergmann mit einem Überblick zu Aktionen in Südbaden:
In Lörrach gab es beispielsweise am Alten Markt einen Infostand der Frauenberatungsstelle. In Rheinfelden (Kreis Lörrach) zeigte eine Ausstellung der mobilen Jugendarbeit die Lebenswelt von Mädchen und Frauen. In Bad Säckingen (Kreis Waldshut) gab es ebenfalls einen Infostand, außerdem eine Mahnwache und eine Ausstellung im Schlosspark zum Thema Gewalt gegen Frauen.
Aktionsprogramm 16 Tage gegen Gewalt an Frauen
In den kommenden 16 Tagen finden unter anderem in Freiburg weitere Aktionen statt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Organisiert wird das Programm vom Freiburger Aktionsbündnis, einem Netzwerk aus Frauen- und Menschenrechtsorganisationen. Mit Plakaten, Vorträgen, Workshops und Installationen im öffentlichen Raum soll gezeigt werden, wie allgegenwärtig Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist.