Der Wald ist vom Klimawandel besonders bedroht. Trockenheit, Schädlinge und Stürme machen den Wäldern infolge der Klimaerhitzung immer mehr zu schaffen. Um den Wald zu schützen, haben Kinder am Samstagvormittag in Freiburg Bäume gepflanzt und Wissenswertes über den Schutz von Wäldern gelernt.
Pflanzen für die Zukunft
Am Opfinger See, im Freiburger Mooswald, trafen sich am Samstagmorgen 70 Kinder und ihre Eltern, um den Wald fit für die Zukunft zu machen. Das Freiburger Waldhaus und der Förster vom Mooswald hatten eine freie Waldfläche auserkoren, die neu bepflanzt werden sollte. Hier sollen klimaresistentere Bäume wachsen, die auf die klimatischen Bedingungen und Bodenverhältnisse des Mooswaldes angepasst sind.
Wissenswertes rund um den Freiburger Mooswald
Viel Theorie gab es nicht vorweg - die Kinder durften direkt selbst die Unterschiede zwischen den Baumarten erkennen und raten, wo welche Baumarten hingehören und wieso ein Abstand zwischen gepflanzten Bäumen wichtig ist. Denn die gepflanzten Bäume sollen selbst die jungen Kinder überdauern und mit einem veränderten Klima der Zukunft zurechtkommen. Für viele der Kinder war es eine sonderbare Vorstellung, dass die Bäume, die sie jetzt pflanzten, erst von ihren Urenkeln nach ungefähr 150 Jahren geerntet werden können. Forstrevierleiter Markus Möller hatte sich für den Familienaktionstag eine besonders klimastabile Mischung überlegt: Gepflanzt wurden 500 Eichen, die sich besonders gut unterschiedlichen Verhältnissen anpassen können, 100 Linden und 60 junge Spitzahornbäume, die relativ viel Trockenheit aushalten, und für die feuchteren Gebiete im Waldabschnitt wurden zudem auch jeweils 60 Erlen und Ulmen gepflanzt.
Selber machen statt zugucken
Nach der kurzen Vorstellung des Pflanzplans und einer Praxisanleitung durften die Famlien und die Kinder selbst loslegen und die verschiedenen Baumarten pflanzen. Auf 3000 Quadratmetern Fläche konnten sich die Kinder austoben und unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Mit Hacke und Spitze kamen die Kinder schnell ins Schwitzen, denn die Löcher für die Bäume mussten ungefähr zwanzig Zentimeter tief sein, damit die schon recht großen Wurzeln der Jungbäume aus der Baumschule dort hineinpassen. Das konnte ganz schön anstrengend werden, denn der Waldboden ist nicht gerade weich. Aber die Kindern hatten Spaß. Sie wollen ja etwas für den Wald und gegen den Klimawandel tun, wie zum Beispiel der 11-jährige Manu sagte.
Natur kennen und pflegen lernen
Bei der Aktion ging es nicht darum, möglichst viele Bäume zu pflanzen oder so viel wie möglich über die verschiedenen Baumarten zu lernen. "Es wäre einfach schön, wenn die Familien einen schönen gemeinsamen Tag in der Natur verbringen", wie der Projektleiter Philipp Gottwald sagt. Die Kinder konnten zudem Selbstwirksamkeit erfahren, indem sie etwas Praktisches gegen den Klimawandel tun.
Alle packen an
Auch die Eltern mussten mithelfen, damit die Bäume ihren Weg in den Boden fanden. Aber jedes Familienmitglied schien hier etwas mitzunehmen, bei frühlingshaftem Sonnenschein war überall Lachen und Schnaufen zu hören. Und wem es zu viel wurde, konnte sich zwischendurch am Grill eine Verstärkung holen. Das gefiel auch den Eltern. Man freue sich über das Angebot, mit Kindern unterschiedlichen Alters etwas sinnvolles unternehmen zu können, wie mehrere helfende Eltern sagen. Der Familienaktionstag war schnell im Vorfeld ausgebucht, die Warteliste war lang. Dreimal im Jahr findet der Familienaktionstag statt und wird durch die Stiftung Kinderland finanziert.
Den eigenen Baum auch in der Zukunft pflegen
Philipp Gottwald hofft, dass die Kinder die Bäume auch in Zukunft immer wieder mal besuchen. Vielleicht sogar mit einer Gieskanne, wenn es mal wieder trocken wird. "Wer einen persönlichen Bezug zum Wald hat, dem fällt es leichter, die Natur zu schützen und zu pflegen", sagt Philipp Gottwald. So mache der Klimaschutz der ganzen Familie Spaß und schaffe für die nächsten 150 Jahre ein Ausflugsziel für die ganze Familie.