Ein über sieben Kilometer langer Fahrbahnabschnitt in der Weströhre des Gotthardtunnels musste nach einem Zugunfall und massiven Schäden an der Fahrbahn komplett erneuert werden. Wie die Schweizer Bundesbahn (SBB) mitteilte, läuft nun seit Montag der Probebetrieb für den Zugverkehr. Am frühen Vormittag ist ein Personenzug im italienischen Chiasso im Tessin gestartet und durch den Gotthardtunnel zum Basler Bahnhof SBB gefahren. Der zweite Zug, ein Güterzug, fuhr in entgegengesetzter Richtung von Ludwigshafen nach Gallarate in Italien durch den längsten Bahntunnel der Welt. Der Tunnel erstreckt sich über 57 Kilometer.
Nachdem der Testbetrieb mit Mess-, Test- und Dienstzügen vergangene Woche abgeschlossen wurde, hatte das Schweizer Bundesamt für Verkehr die entsprechende Genehmigung erteilt, so die SBB. Nun erfolgen während des Probebetriebs noch einzelne Reinigungsarbeiten.
Entgleister Güterzug im Tunnel führte zu Sperrung
Vor rund einem Jahr war ein Güterzug in der Weströhre des Gotthardtunnels entgleist. Dabei wurde die Fahrbahn massiv beschädigt. Der Tunnel - eine wichtige Nord-Süd-Achse - war seither für den Zugverkehr gesperrt. Ursache des Unfalls war eine gebrochene Radscheibe. Die SBB hatte die Höhe des Schadens zunächst auf über 100 Millionen Franken geschätzt.
Ab September wieder Halbstundentakt im Gotthardtunnel
Ab dem 2. September soll der Tunnel wieder vollständig in Betrieb gehen. Dann sollen alle Intercity und Eurocity-Züge sowie Güterzüge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin durch den Basistunnel fahren. Reisende würden dadurch eine Stunde schneller von der Nord- in die Südschweiz gelangen, versichert die SBB. Die Züge sollen den ganzen Tag über in einem Halbstundentakt fahren.