Photovoltikanlage (Symbolfoto)

Neue Studie des Fraunhofer-Instituts

Erneuerbare Energien: Die günstigste Art der Stromproduktion

Stand
Autor/in
Lisa Discher
Alexander Böttner

Das Freiburger Fraunhofer-Institut hat belegt, dass Photovoltaik-Anlagen auch in Kombination mit Batteriespeichern günstiger Strom produzieren, als jedes Kohle- oder Gaskraftwerk.

Egal, ob Photovoltaik oder Windenergie: Strom aus erneuerbaren Energien kostet deutlich weniger, als aus Kohle, Gas- oder Kernkraftwerken. Das haben Ergebnisse einer neuen Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energie (ISE) in Freiburg ergeben.

Untersucht wurden vor allem die so genannten Stromgestehungskosten. Darunter versteht man die durchschnittlichen Erzeugungskosten pro Kilowattstunde Strom. Seit 2010 analysiert das Fraunhofer-Institut diese in regelmäßigen Abständen. Zum ersten Mal wurden nun auch die Kosten für Agri-Photovoltaik (eine Technik, bei der landwirtschaftliche Flächen zur Energiegewinnung genutzt werden), Wasserstoffkraftwerke und neue Kernkraftwerke untersucht.

Solar und Batteriespeicher: Eine Kombination, die sich lohnt sich

Selbst kleine Solaranlagen lohnen sich, sagt Christoph Kost, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut. In der Studie wurden sowohl Großanlagen als auch kleine Anlagen auf privaten Hausdächern unter die Lupe genommen. Auf privaten Dächern seien die Anlagen kleiner und die Kosten demnach etwas höher, so Kost.

Durch die Kombination können hier beispielsweise Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden

Zu investieren lohne sich dennoch - selbst in Kombination mit Batteriespeichern. Denn die Preise für Batterien sinken. Sie können sinnvoll sein, um die erzeugte Energie aus einer Photovoltaik-Anlage zwischenzuspeichern. Kost hält fest: "Durch die Kombination können hier beispielsweise Netzkapazitäten besser ausgenutzt werden."

Christoph Kost, Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts Freiburg
Christoph Alt arbeitet als Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut Freiburg.

"Back-Up-Kraftwerke" benötigt, aber teuer

In einem klimaneutralen Energiesystem, in dem der Anteil erneuerbarer Energien hoch ist, braucht es neben Batteriespeichern auch flexibel regelbare Kraftwerke. Das sei wichtig, um in Zukunft die Versorgung zu sichern. Christoph Kost nennt sie "Back-Up-Kraftwerke". Vorerst werden diese wohl noch auf Gas, später aber einmal auf Wasserstoff basieren. Wenn etwa die Sonne nicht scheint und kein Wind weht, unterstützen sie das System mit Strom, erklärt der Wissenschaftler. Der Nachteil: Die Kosten sind deutlich höher.

Kosten für Erneuerbare sinken bis 2045 weiter

Die Wissenschaftler rechnen damit, dass es auch in den nächsten 20 Jahren immer weniger kostet, Strom mit erneuerbaren Energien zu produzieren. Laut der Studie hätten zum Beispiel auch Offshore-Windkraftanlagen großes Potential, günstiger zu werden. Bei der Windenergie erwarten die Forschenden bessere Preise, auch dank größerer Anlagen.

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