Mehrere Windräder rund um Ehrenkirchen, Staufen und Bad Krozingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) - das ist der Plan eines Investors aus Hessen. Der Gemeinderat in Ehrenkirchen sagt "Ja" zu dem Projekt. Auch Bürgermeister Thomas Breig will regenerative Energien eigentlich vorantreiben. Doch es gibt Zweifel, ob überhaupt genug Wind weht. Messungen sollen Klarheit bringen. Außerdem wehrt sich eine Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark Breisgau und hat bereits Unterschriften gesammelt.
Viele offene Fragen: Investor zeigt sich optimistisch
Wie viel Wind braucht eine Windkraftanlage? Reicht der Wind im Breisgau aus, um in einen Windpark zu investieren? Welche Vor- und Nachteile bringt das Projekt mit sich? Vieles ist noch unklar. Das hat sich bei einer Info-Veranstaltung am Montag in der Kirchberghalle in Ehrenkirchen gezeigt. Insgesamt 120 Menschen durften bei dem Gespräch mit dem Investor und Gemeindevertretern dabei sein. Der Projektentwickler ITerra energy ist fest davon überzeugt, dass die Anlagen betrieben werden können. In den Verwaltungen der Gemeinden ist man jedoch skeptischer. So glaubt zum Beispiel der Bürgermeister von Ehrenkirchen Thomas Breig (parteilos) nicht, dass im Breisgau ausreichend Wind vorhanden ist. Der hessische Investor will demnächst mit den Windmessungen beginnen.
Windpark Breisgau: Das ist geplant
Einer in der Ebene, einer in Höhenlage: Zwei Windparks sollen bei Ehrenkirchen gebaut werden. Geplant sind insgesamt elf Windräder mit einer Nabenhöhe von rund 200 Metern und einem Rotoren-Durchmesser von 172 Metern. Der Projektentwickler hat schon Pachtverträge mit den betroffenen Landwirten geschlossen. Die Flächen sind laut Ehrenkirchens Bürgermeister Thomas Breig (parteilos) offiziell für Windkraft vorgesehen. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein hat diese Flächen ausgewiesen. Einige Flächen hat sich der Investor bereits gesichert, um zu verhindern, dass Konkurrenz auf den Standort aufmerksam wird.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen finanziell profitieren und günstigeren Strom bekommen. Die Genehmigungen sollen 2026 erteilt werden. Der Baubeginn ist für 2027 geplant. Zwei Jahre später könnten die Anlagen in Betrieb gehen. Die geplanten Windräder sollen einen Abstand von 1.000 Metern zu Siedlungen einhalten.
Windpark trifft auf Widerstand
Der Windpark Breisgau stößt nicht überall auf Begeisterung. Die Bürgerinitiative "Unser Breisgau" lehnt das Projekt ab. Am vergangenen Wochenende sammelte sie Hunderte Unterschriften gegen den Bau der Windkraftanlagen. "Zu laut, zu hoch, zu viel Schatten" fürchten die Gegner des Bauvorhabens. Uwe Conrad, Sprecher der Bürgerinitiative, kritisiert außerdem die fehlende Bürgerbeteiligung. Es gab keine Bürgerbefragung im Vorfeld. Conrad erklärt: "Wir haben das riesige Problem, dass wir auf kommunaler Ebene keine Chance mehr haben. Unsere Bürgervertreter haben das Thema leider an uns vorbei durchgewunken und schon Verträge mit den Projektieren unterschrieben." Die Bevölkerung sei nur sporadisch informiert worden, lautet der Vorwurf.
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