Streit im Erzbistum Freiburg

Berufung nach Kündigung: Freiburger Domkapellmeister kämpft um seinen Posten

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Ulrike Liszkowski
Bild von SWR-Redakteurin Ulrike Liszkowski

Der Rechtsstreit um die Kündigung des Freiburger Domkapellmeisters Böhmann geht weiter. Laut seinem Anwalt legt Böhmann Berufung ein und bedankt sich für den öffentlichen Zuspruch.

Der Freiburger Domkapellmeister Boris Böhmann will den Rechtsstreit um seine Kündigung weiterführen und legt seinem Anwalt zufolge Berufung gegen ein Urteil des Freiburger Arbeitsgerichts ein. Böhmann wolle Domkapellmeister bleiben und bedanke sich für den weiterhin ungebrochenen Zuspruch, teilte sein Anwalt Knut Müller in München mit.

Wir gehen davon aus, dass Herr Böhmann nach Abschluss des gerichtlichen Verfahrens in der Position des Domkapellmeisters bestätigt werden wird.

Wie ein Sprecher des Freiburger Arbeitsgerichts auf Anfrage berichtete, endet die Frist für eine Berufung mit Ablauf des 30. Januars. Das Urteil sei bereits am 30. Dezember zugestellt worden.

Arbeitsgericht Freiburg wies Klage gegen Kündigung zurück

Ein Sprecher des Freiburger Arbeitsgerichts war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Böhmann war ursprünglich auf Ende Februar 2025 gekündigt worden. Er hatte in erster Instanz in Freiburg dagegen erfolglos vor dem Arbeitsgericht geklagt. Nach einem Eklat an Heiligabend im Freiburger Münster war Böhmann dann als Leiter der Domsingschule mit sofortiger Wirkung freigestellt worden.

Ein Rechtsmittel gegen die Freistellung sei nicht geplant, erklärte Böhmanns Anwalt. Vorläufiger Rechtsschutz könne derzeit höchstens bis zum 28. Februar erreicht werden.

Eklat an Heiligabend im Freiburger Münster

Im Gottesdienst an Heiligabend hatte es langanhaltenden Applaus für einen Auftritt Böhmanns und der Domsingknaben im Freiburger Münster gegeben. Erzbischof Stephan Burger ließ die Messfeier unterbrechen und eine Liveübertragung im Internet über den katholischen Sender k-tv wurde abgebrochen.

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Mehrere Dutzend Menschen protestierten auch am Montag wieder nach dem Gottesdienst zum Dreikönigstag. Da war der Domchor nicht mehr vertreten, nur ein Solist sang. Zuvor hatten die Elternvertreterinnen der Domsingknaben mitgeteilt, dass sie ihre Jungen bis auf Weiteres nicht mehr in die Domsingschule schicken werden.

Erzbischof Burger hatte die Kündigung Böhmanns mehrfach verteidigt. Sie sei "nach Jahren des internen Streits der letzte Ausweg" gewesen. Mit Verweis auf den Datenschutz nennt das Erzbistum keine Gründe für die Entlassung Böhmanns.

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