Zwei Polizistinnen sprechen mit einem Lkw-Fahrer auf der Raststätte Mahlberg-West an der A5 im Ortenaukreis.

Unfallprävention auf der A5

Kein Alkohol, Achtsamkeit - mehr Sicherheit beim Lkw-Fahren

Stand
Autor/in
Jessica Hans
Robert Wolf

Viel Masse, lange Bremswege, große Fläche: Unfälle mit Lkw können heftig sein. Die Kampagne "Güter.Vekehr.Sicher" setzt sich für mehr Verkehrssicherheit ein. Auch in Südbaden.

Wenn es mit Lkw kracht, dann oft heftig. Und oft mit gravierenden Folgen. Im letzten Jahr ist jeder 5. der insgesamt 369 Verkehrstoten in Baden-Württemberg bei einem Unfall gestorben, an dem ein Lkw beteiligt war. Die landesweite Präventionskampagne "Güter.Vekehr.Sicher" des baden-württembergischen Innenministeriums wirbt aktuell für mehr Achtsamkeit unter den Fernfahrern. Denn oft beginnen die Probleme, die zu einem Unfall führen, schon bevor der Lkw den Parkplatz verlässt.

Video herunterladen (37,4 MB | MP4)

Stress und Einsamkeit als Faktoren

Konrad Ritter von der Sektion Südbaden des "Bunds gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr" (BADS) fasst die Probleme bei einer Veranstaltung an der Raststätte Mahlberg-West an der A5 (Ortenaukreis) so zusammen: Fernfahren sei ein extrem stressiger Job, so Ritter. Die Fahrer hätten Zeitdruck, müssten trotzdem die Lenk- und Ruhezeiten einhalten und sich um Parkplätze streiten. Dazu kämen dann Einsamkeit und Langeweile, wenn die Laster am Wochenende länger stehen müssen.

"Die sind am Wochenende hier zwei Tage auf dem Parkplatz, haben nichts zu tun und das soziale Umfeld fehlt. Dann greifen halt viele zu Joints und Alkohol, um sich die Zeit zu verkürzen", fasst Konrad Ritter die Probleme zusammen. Die Folgen können verheerend sein. Rollen die Lkw am nächsten Tag wieder vom Parkplatz, und der Mensch in der Fahrerkabine ist noch nicht fahrtüchtig, steigt automatisch das Unfallrisiko. Alkohol ist eine der Hauptursachen für schwere Unfälle mit Lkw-Beteiligung. 

Fernfahrer als besondere Zielgruppe

Die Kampagne "Güter.Vekehr.Sicher" setzt daher nicht auf Kontrolle, sondern auf Aufklärung und Achtsamkeit. Sie ist Teil der Verkehrssicherheitsaktion "Gib-Acht-im-Verkehr" des Innenministeriums und will direkt mit den Fernfahrern in Austausch kommen. Katrin Muratovic vom Polizeipräsidium Offenburg nennt für Fernfahrer als Hauptunfallursachen beispielsweise Übermüdung, überhöhte Geschwindigkeit, Nichteinhaltung der Lenk- und Ruhezeiten, schlechte Ladungssicherung, aber eben auch die Fahrtüchtigkeit.

Mitmachangebote an der Raststätte Mahlberg-West

Mit einer speziellen Brille und einem Simulator konnten interessierte Fernfahrer zum Beispiel am Donnerstag unter Aufsicht ausprobieren, wie sich die Wahrnehmung am Steuer im betrunkenen Zustand verändert. Die Resonanz darauf seitens der Fernfahrer war an der Raststätte Mahlberg-West allerdings noch eher verhalten. Das Ziel des Innenministeriums bleibt trotzdem langfristig die sogenannte "Vision Zero", also null Verkehrstote auf den Straßen im Land.

Mehr zum Thema Lastwagen unterwegs

Bruchsal

Sicherheitsrisiko nicht nur auf der A5 Alkoholkontrollen unter Lkw-Fahrern auf der Raststätte Bruchsal

Alkohol ist eine der Hauptursachen für schwere Unfälle mit Lkw-Beteiligung. Deshalb lässt die Polizei Brummifahrer auch auf dem Rasthof Bruchsal regelmäßig "pusten".

SWR4 am Nachmittag SWR4

Baden-Württemberg

Landtagsanfrage der CDU-Fraktion Stellplätze in BW fehlen: Situation für Lkw-Fahrer bleibt angespannt

Für Lkw-Fahrer ist es ein Riesenproblem: Wenn sie ihre Ruhezeiten einhalten wollen, finden sie in BW entlang der Bundesstraßen und Autobahnen nicht ausreichend Stellplätze.

Rhein-Neckar-Kreis

Betrunken am Steuer Lkw-Fahrer auf A6 bei Hockenheim mit 2,4 Promille unterwegs

Ein 34-jähriger Lastwagenfahrer ist am Samstagabend mit 2,4 Promille Alkohol im Blut auf der Autobahn A6 in Richtung Mannheim unterwegs gewesen. Bei Reilingen (Rhein-Neckar-Kreis) wurde er gestoppt.

SWR4 BW am Wochenende SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
Jessica Hans
Robert Wolf

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.