Der Steuerzahlerbund kritisiert die fehlende Transparenz bei den Kosten für die Sanierung der Stuttgarter Oper. Er fordert mehr Klarheit über die finanziellen Auswirkungen und warnt vor einem Finanzdebakel wie im Fall der Kölner Bühnen. Dort haben sich die Kosten für die Sanierung statt der ursprünglich geplanten 250 Millionen Euro im Lauf der Jahre auf rund 800 Millionen erhöht und die Fertigstellung hat sich verzögert.
Weiterhin keine Klarheit über Höhe der Kosten
Schon in der Vergangenheit hat der Steuerzahlerbund die Kostenplanung für die Opernsanierung kritisiert. Bislang sind immer noch keine Zahlen zum aktuellen Planungsstand bekannt. Rund eine Milliarde Euro war für die Sanierung der Stuttgarter Oper ursprünglich angesetzt. Ob sich diese Zahl angesichts der aktuellen Preisentwicklung halten lässt, ist laut Steuerzahlerbund aber fraglich. Bei der historischen Bausubstanz könne es durchaus zu Überraschungen kommen, sagte der Landeschef des Steuerzahlerbundes Eike Möller gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Sanierung notwendig, sollte aber nicht teurer werden
Dass das Opernhaus generalsaniert werden muss, hat die Politik schon vor Jahren beschlossen. Es gibt nicht genügend Platz, Proberäume werden benötigt und das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode. Auch die Bühnentechnik ist nach Angaben der Oper veraltet und die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß. Die Notwendigkeit der Sanierung streitet der Steuerzahlerbund eigenen Angaben nach nicht ab. Es werde sich aber zu Tode geplant, sagte Möller der Deutschen Presse-Agentur. Er fordert deshalb, auch Alternativen zu prüfen, wenn der Kostenrahmen überschritten wird.
Land und Stadt wollen Kosten für Sanierung teilen
Die Erneuerung der Oper soll von einer gemeinsamen Projektgesellschaft der Stadt Stuttgart und des Landes geplant und umgesetzt werden. Die Kosten dafür wollen sich Land und Stadt teilen. Wie hoch sie sind, könnte man laut Finanzministerium erst sagen, wenn die Entwürfe für die einzelnen Renovierungsmaßnahmen stehen. Mitte November soll der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater (WST) über die Entwicklungen beraten.