Ein Mitarbeiter der Staatstheater Stuttgart steht auf der Bühne des Opernhauses der Staatstheater Stuttgart, im Hintergrund ist der Zuschauerraum zu sehen.

Steuerzahlerbund kritisiert Stuttgarter Opern-Pläne

Meinung: Oper Stuttgart – Geiz ist nicht geil

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Martin Rupps
Martin Rupps

Der Steuerzahlerbund Baden-Württemberg hat mit seiner Kritik an den Sanierungskosten für das Stuttgarter Opernhaus sowas von recht, meint Martin Rupps. Trotzdem wünscht er keine schwäbische Sparsamkeit bei dem Projekt.

Der Steuerzahlerbund Baden-Württemberg hält den Umfang der geplanten Opern-Sanierung in Stuttgart für nicht mehr haltbar. Landeschef Eike Möller wünscht sich eine "seriöse und kostengünstige Alternative" zu dem geplanten, über eine Milliarde teuren Projekt.

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

Der Mann hat ja sowas von recht! Viel Lebensnäheres ließe sich mit dem Geld bauen oder kaufen. Sozialwohnungen, Geflüchteten-Unterkünfte, Kindergärten, Schul-PCs. Zumal es bei der Milliarde nicht bleiben dürfte, wie gerade die Sanierung der Kölner Oper zeigt. Sie erinnert an den Berliner Flughafen, nur dass dort keine Flugzeuge abheben, sondern Schiffe wie der "Fliegende Holländer".

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Kosten dürften eine Milliarde weit übersteigen

Trotzdem bin ich gegen eine schwäbische Sparsamkeit bei dem Projekt. Auch wer niemals ein Opernhaus betritt, kann von seiner Schönheit fasziniert sein. Und stolz auf die supermoderne Ingenieursleistung, die in ihm steckt. Mit gutem Grund hat das ehemalige DDR-Regime die Dresdner Oper wiederaufbauen lassen. Ein Konzerthaus zählt zu den säkularisierten Prunkbauten, mit denen eine Gesellschaft ihre Kultur und sich selbst unsterblich macht.

Die meisten Leute denken bei Sydney an das aufgeklappte Opernhaus. Hamburg ist jetzt die Stadt der schillernden Elbphilharmonie. Ein solches Statement wünsche ich mir auch für Stuttgart. Ein glanzvolles Musiktheater und ein schmucker neuer Bahnhof – so viel Luxus muss sein!

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