Vom Stuttgarter Flughafen gibt es ab Ende Oktober keine Direktverbindung in die USA mehr. Delta Airlines wird die Verbindung nach Atlanta einstellen, teilte der Flughafen mit Berufung auf die US-amerikanische Fluggesellschaft mit. Nicht nur Wirtschaftsvertreter bedauern das Aus des Nonstop-Flugs.
Wirtschaft: Aus von Direktverbindung von Stuttgart nach Atlanta ein echter Nachteil
Sabine Herre, die Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, nennt die Streichung einen "echten Nachteil" für die hiesigen Betriebe: "Wir bedauern das außerordentlich, denn die USA sind der wichtigste Außenhandelspartner für die baden-württembergische Wirtschaft sowohl im Ausfuhr- wie auch im Einfuhrbereich." Schon bisher habe Stuttgart insgesamt ein Erreichbarkeitsproblem sowohl was die Bahn, die Straße als auch jetzt in Teilen den Flugverkehr angehe.
Die Erreichbarkeit des Stuttgarter Flughafens war auch Thema einer Umfrage der IHK, bei der Betriebe in der Region Stuttgart befragt wurden. Nur gut 11 Prozent der Nutzer sind demnach mit dem interkontinentalen Flugangebot ab Stuttgart zufrieden, mehr als 72 Prozent bewerteten dieses mit ausreichend oder schlechter. Ein weiteres Ergebnis der im Mai veröffentlichten Umfrage: Neben Nonstop-Verbindungen in die USA und den asiatischen Raum würden vermehrt Verbindungen nach Osteuropa gewünscht, insbesondere nach Polen und Rumänien.
Flughafen Stuttgart: Unternehmen, Touristen und US-Militärs betroffen
Der Stuttgarter Flughafen-Chef Ulrich Heppe bedauert das angekündigte Aus der Direktverbindung zwischen Stuttgart und Atlanta außerordentlich: "Die Nachfrage in unserem Einzugsgebiet ist weiterhin hoch, bei Unternehmen und Reisenden und auch durch die Community der US-Amerikaner hier in der Region." Andererseits zeigt der Flughafen-Chef auch Verständnis für die Entscheidung der Fluggesellschaft.
"Die staatlichen Standortkosten hierzulande haben sich seit der Pandemie verdoppelt, Luftverkehrssteuer, Luftsicherheitsgebühr und Flugsicherungskosten schlagen zu Buche", so Heppe. Außerdem stünden derzeit oft nicht genügend Flugzeuge zur Verfügung. Die Airlines müssten diese also dort einsetzen, wo es für sie am gewinnbringendsten sei, so der Flughafenchef weiter.
Künftig mit Zwischenstopp von Stuttgart in die USA und zurück
Das Ende der Direktverbindung bedeutet für Reisende in die USA längere Flugzeiten. Durch das Umsteigen beispielsweise in Amsterdam oder Paris werde nicht nur die Reisezeit verlängert, befürchten Reisende: auch das Risiko, dass das Gepäck nicht gleichzeitig ankommt, erhöhe sich.
Auch in den sozialen Netzwerken wird das angekündigte Aus der Nonstop-Flugverbindung thematisiert. Eine Userin schreibt beispielsweise, dass sie vor fast 30 Jahren in Stuttgart für die Sicherheit von Delta Airlines gearbeitet habe: "Das war ne echt tolle Zeit!! Die Delta gehört einfach zum Stuttgarter Flughafen... wäre voll nervig nach Frankfurt oder München zu müssen um von dort in die USA zu fliegen..."