Für die Industrie-Beschäftigten in Baden-Württemberg könnte es ungemütlich werden. Baden-Württembergs IG-Metall-Gewerkschaftsvorsitzende Barbara Resch macht sich Sorgen um Arbeitsplätze - sofern sich gewisse Rahmenbedingungen nicht ändern. Die neue Bundesregierung, so die Gewerkschaftsvorsitzende, müsse klare Weichen für einen zukunftsfähigen Industriestandort Baden-Württemberg stellen.
Viele Stellen in Baden-Württemberg bedroht
"Die Lage ist mega angespannt", sagte Resch in Stuttgart. So müsse es etwa eine Umkehr von der Auffassung geben, dass Baden-Württemberg als wirtschaftlich starke Region keine Förderungen brauche. Ansonsten sei man "bei einer hohen Anzahl an Arbeitsplätzen, die hier vernichtet werden".
Unter anderem brauche es eine zügige Modernisierung der Infrastruktur mit massiven Investitionen, einen Abbau der Bürokratie und einen niedrigeren Industriestrompreis. Von der neuen Bundesregierung fordert Resch auch Investitionen in Zukunftstechnologien. Potenzial sehe sie etwa beim Recycling von E-Auto-Batterien.
Die Schuldenbremse ist eine Zukunftsbremse
Bundesweiter Aktionstag am 15. März
Die Schuldenbremse sei eine Zukunftsbremse und müsse weg, sagte Resch. Wenn die Politik jetzt nicht schnell und wirksam gegensteuere, werde die Wirtschaft das dritte Jahr in Folge nicht wachsen, mahnte die baden-württembergische IG Metallchefin. Um ihre Forderungen auch gegenüber der neuen Bundesregierung zu verdeutlichen, hat die IG Metall zum bundesweiten Aktionstag am 15. März aufgerufen. Auch in Stuttgart ist eine Kundgebung geplant.
Laut der Gewerkschaftsvorsitzenden nutzten einige Industriebetriebe die angespannte wirtschaftliche Situation ein Stück weit aus und verlagerten ihre Produktion ins Ausland. Bei einem Umsatzeinbruch erwarte sie andere Mittel, als einfach Stellen abzubauen. "Manchmal bin ich genervt von der Einfältigkeit von einigen Managern", sagte Resch. So könne man den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg nicht erhalten.
IG-Metall verliert Mitglieder
Der Stellenabbau in der Wirtschaft spiegelt sich auch in den Mitgliedszahlen der Gewerkschaft wider. Im Dezember zählte die IG Metall Baden-Württemberg rund 410.000 Mitglieder, etwa 2,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.