Auf den Fildern ist man für den Wintereinbruch gerüstet: Am Flughafen Stuttgart stehen über 30 Räumfahrzeuge bereit, um Start- und Landebahn, sowei Rollwege und Vorfeld vom Schnee zu befreien. Und um die 180 Airport-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter können zum Einsatz kommen, wenn der Wetteralarm losgeht, heißt es vom Stuttgart Flughafen. Und dazu verlassen dann nicht nur Mitglieder der Vorfeld-Crew ihren bisherigen Arbeitsplatz.
Wintereinbruch: Vom Bürostuhl in den Schneepflug
Zum Schneeräumkommando am Stuttgarter Flughafen gehören Menschen mit ganz unterschiedlichen Berufen, erzählt Flughafensprecherin Beate Schleicher. Das seien nicht nur hauptamtliche Lkw-Fahrer oder Mitarbeiter vom Vorfeld, sondern auch Leute aus dem ganzen Unternehmen: aus dem Einkauf, der Buchhaltung, dem Tiefbau. "Und wenn dann ein Einsatz kommt, dann muss man am Schreibtisch den Stift eben fallen lassen und sich sputen, dass man zu seiner Arbeitstruppe kommt", so Schleicher. Der Rest der Arbeit müsse bei Schnee dann eben warten.
Flughafen Stuttgart: In Vogelformation über die Landebahn
Zu den über 30 Fahrzeugen, in die die freiwilligen Räumarbeiter dann springen, gehören laut Beate Schleicher Schneepflüge und Schneefräsen. Geräte, um den Schnee wegzublasen oder wegzuschieben. Die Gruppe kümmert sich dann zuerst um Start- und Landebahn, dann werden die Rollwege für die Flugzeuge und die Bereiche vor den Terminals geräumt, an denen die Flugzeuge parken.
Um die breiten Asphaltwege schneefrei zu bekommen, fahren die Räumfahrzeuge in einer Choreografie, sagt Schleicher. Es werde eine Zugvogel-Formation wie ein V gebildet. "So gibt das vorderste Fahrzeug den Schnee immer nach außen an das nächste Fahrzeug weiter, bis er dann am Schuss in der Wiese neben der Startbahn landet und kein Hindernis mehr ist," erklärt Schleicher.
Räumdienst am Flughafen trainiert vor dem ersten Schnee
Die Fläche, die am Flughafen Stuttgart schneefrei gehalten werden muss, ist über 180 Fußballfelder groß, steht im Stuttgarter Flughafenmagazin. Demnach brauche die Räumer mindesten 20 Minuten für die Piste. Damit das alles im Ernstfall gut läuft mit allen Ehrenamtlichen, wird vor dem Winter im Oktober und November immer schon geübt. Schließlich muss auch trainiert werden, wie bei Nebel oder ein- und abfliegenden Flugzeugen reagiert wird.
Außerdem kommt bei Glätte auch Frostschutzmittel auf die Rollwege und es wird gestreut. Damit auch im Winter der Flugverkehr so reibungslos wie möglich läuft, müssen die Flugzeuge bei kalten Temperaturen auch manchmal mit einem Heißwasser-Gemisch enteist werden, damit sie sicher fliegen können. Denn Eis und Schnee beschweren das Flugzeug und beeinträchtigen die Aerodynamik.