In Stuttgart wird auch dieses Jahr die Stammstrecke der S-Bahnen zwischen dem Hauptbahnhof und Vaihingen während der Sommerferien komplett gesperrt. Los geht es am Samstag, den 27. Juli, Ende ist am 7. September, heißt es beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS). Hintergrund seien umfangreiche Bauarbeiten zur Modernisierung der innerstädtischen Tunnelstrecke im Rahmen von Stuttgart 21 und des Digitalen Knotens.
Längere Fahrzeiten, mehr Umstiege und weniger Fahrten
Die zentralen S-Bahn-Stationen Hauptbahnhof (tief), Stadtmitte, Feuersee, Schwabstraße, Universität und Österfeld können während der Bauarbeiten nicht angefahren werden. Das betrifft die Linien S1 bis S6 sowie S60. Diese fahren demnach nur auf verkürzten Strecken und lediglich im Halb-Stunden-Takt. Außerdem entfällt die S62 zwischen Weil der Stadt und Zuffenhausen in dieser Zeit ganz.
Da die Tunnelstrecke nicht von den S-Bahnen befahren werden kann, fahren diese in den oberirdischen Hauptbahnhof ein. Dadurch sind die Gleise 1 bis 5 für den S-Bahn-Verkehr reserviert, heißt es beim VVS. Das hat auch Auswirkungen auf Regionalzüge wie den RE8 zwischen Bietigheim-Bissingen und Stuttgart. Auch der IC Stuttgart-Singen fährt nicht den Stuttgarter Hauptbahnhof an. Er fährt nur bis beziehungsweise von Stuttgart-Vaihingen.
![An vielen Bahnhöfen in der Region Stuttgart wird auf die Stammstreckensperrung hingewiesen. (Foto: SWR, Philipp Pfäfflin) An vielen Bahnhöfen in der Region Stuttgart wird auf die Stammstreckensperrung hingewiesen.](/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/1721921860214%2Cstuttgart-s-bahn-stammstreckensperrung--uebersicht-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Ersatzverkehr: Busse, Ersatzzüge und mehr Stadtbahnen
Während der Sperrung werden Busse zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen eingesetzt. Sie fahren im 10-Minuten-Takt, in der Hauptverkehrszeit alle 5 Minuten. Dabei bedienen sie alle S-Bahn-Haltestelle. Zudem wird die Stadtbahnlinie U1 von Heslach bis Vaihingen verlängert. Ab dem 2. August werden zudem Pendelzüge zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof über Vaihingen bis nach Böblingen eingesetzt.
Alle Informationen zur Stammstreckensperrung 2024 und dem Ersatzverkehr finden sich auf den Seiten des VVS. Durch den Umstieg auf Busse und die seltener fahrenden S-Bahnen außerhalb der Stammstrecke müssen Fahrgäste in der Regel mit längeren Fahrzeiten rechnen.
![Ein Aufkleber weist an einer Ersatzhaltestelle in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle Schwabstraße auf Schienenersatzverkehr hin. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat) Ein Aufkleber weist an einer Ersatzhaltestelle in der Nähe der S-Bahn-Haltestelle Schwabstraße auf Schienenersatzverkehr hin.](/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/1721921859823%2Cs-bahn-stammstreckensperrung-schienenersatzverkehr-100~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
VVS: Baustellen sind Investition in die Zukunft
Hintergrund für die Sperrung sind umfangreiche Bauarbeiten zur Modernisierung der innerstädtischen Tunnelstrecke. Die gesamte Stammstrecke soll im Rahmen des Projekts Digitaler Knoten Stuttgart mit einer neuen digitalen Technik ausgestattet werden. Diese wird ETCS genannt und soll gemeinsam mit der Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs S21 in Betrieb gehen.
Dadurch sollen die S-Bahnen in Zukunft zuverlässiger und leistungsfähiger werden, so der VVS. Nachdem in den vergangenen Jahren unter anderem die Haltestellen modernisiert wurden, sollen in diesem Sommer vor allem Kabelarbeiten stattfinden. Diese seien wichtig für die Digitalisierung des gesamten Eisenbahnknotens Stuttgart.
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Seit dem 12. Mai fährt zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen wegen der Digitalisierung zu S21 kein Zug. Wie verlaufen die Arbeiten?
Stammstreckensperrung: Sommerferien bewusst als Zeitraum gewählt
Die seit vier Jahren wiederkehrenden Sperrungen der zentralen Tunnelstrecken der Stuttgarter S-Bahn führt zu viel Unmut bei Pendlerinnen und Pendlern. Trotzdem verteidigt der Verkehrsverbund den Zeitraum in den Sommerferien. Diesen habe man bewusst gewählt, damit möglichst wenige Berufstätige sowie Schülerinnen und Schüler davon betroffen seien.