Mehrere hundert Menschen haben am Sonntagnachmittag in Stuttgart auf der B14 gegen Autoverkehr in der Stadt protestiert. Für das sogenannte "Platz da"-Picknick vor der Leonhardskirche sperrte die Polizei am Sonntagnachmittag mehrere Stunden lang einen Straßenabschnitt auf einer Fahrbahnseite. Mit der Aktion wolle man zeigen, welches Plus an Lebensqualität weniger Verkehr bringen würde, sagte SÖS-Stadtrat und Mitorganisator Hannes Rockenbauch dem SWR.
Stadtrat erinnert an B14-Beschluss
Bei der Protestaktion werde "50 Prozent der B14 mit einem Picknick bespielt", sagte Rockenbauch. Das entspreche dem Beschluss im Stuttgarter Gemeinderat, wonach die Verkehrsfläche der B14 um dieses Ausmaß reduziert werden sollte, so der SÖS-Stadtrat. "Und heute erleben wir, wie großartig das wäre", so Rockenbauch weiter.
Platz nehmen auf der B14
Auf dem Streckenabschnitt waren zahlreiche Besucherinnen und Besucher mit ihren Fahrrädern, darunter auch viele Familien. Die Polizei hatte es für den Autoverkehr abgesperrt, sodass die Menschen auf der Fahrbahn Platz nehmen konnten. Die Aktion war den Angaben zufolge für die Zeit zwischen 15 und 18 Uhr genehmigt worden.
Protest gegen Autoverkehr
Rockenbauch zeigte außerdem Verständnis für ein Banner, auf dem Autofahrer als Klimaterroristen bezeichnet wurden. "Ich habe jetzt kein Problem mit dem Plakat", sagte er. Ziel des Plakats sei wohl, sich klar zu machen, "dass jeder Autofahrer und jede Autofahrerin eine gigantische Verantwortung trägt." Der Verkehrssektor "reiße jedes Klimaziel" und jeder trage Verantwortung - nicht zuletzt die Politik. "Jeder drückt es auch in einer anderen Art und Weise aus", sagte Rockenbauch mit Blick auf das Banner.
Picknick auf B14 bekommt Zulauf
Das Protest-Picknick findet nach Angaben des SÖS-Gemeinderats seit 2018 statt. Nach einer Pause in den Pandemie-Jahren hätten die Veranstalter es 2022 wieder ins Leben gerufen. Nun komme es wieder "richtig in Schwung", so Rockenbauch.