Ein Kleinkind sitzt auf einem Sofa und hält ein Tablet in den Händen.

Studie zur Mediennutzung

Immer mehr Kleinkinder sind am Tablet - bevorzugen aber Bücher

Stand

Tablet, Fernseher oder doch ein Buch? Eltern müssen entscheiden, zu welchen Medien ihre Kinder Zugang erhalten. Eine Studie liefert jetzt Zahlen zur Mediennutzung von Kleinkindern.

Mehr Kleinkinder haben Zugang zu eigenen smarten Geräten. Das geht aus der repräsentativen "miniKIM-Studie" zum Medienumgang Zwei- bis Fünfjähriger aus ganz Deutschland hervor. Demnach hatte im Jahr 2023 jedes fünfte Kleinkind ein eigenes Tablet zur Verfügung - das entspricht einer Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zu 2020. Bei den Vorschulkindern liege der Anteil bereits 28 Prozent.

Nach Angaben der Eltern verfügt außerdem bereits jedes zehnte Kind im Alter von zwei bis fünf Jahren über ein eigenes Handy oder Smartphone. 23 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen nutzten inzwischen täglich mindestens ein Gerät mit Internetzugang wie Smartphone, Tablet, Laptop oder Sprachassistent.

Studie: Kinder bevorzugen Bücher vor digitalen Angeboten

Etwa 42 Prozent der Kinder haben aber keinen eigenen Zugang zu digitalen Medien jeglicher Art. Fast alle Kinder verbringen laut der Studie die meiste Zeit mit Spielen, Bücher anschauen oder Malen und Basteln. 27 Prozent der Kinder bevorzugen Bücher, gefolgt vom Fernseher mit 20 Prozent.

Die Mehrheit der Befragten sieht die Nutzung von Smartphones durch Kinder jedoch eher kritisch. 88 Prozent sind der Ansicht, dass das Smartphone für die Kinder viele Gefahren berge, 58 Prozent meinen, dass Smartphones generell nichts für Kinder seien. Etwa die Hälfte der Haupterziehenden sieht aber auch Vorteile, etwa das Potenzial, Neues zu erfahren (52 Prozent) oder spielerisch zu lernen (46 Prozent).

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Landesanstalt für Kommunikation: Medienbildung für Kleinkinder

"Medien sind für Kleinkinder heute fester Bestandteil ihres Alltags", sagte Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, laut Mitteilung. Medienbildung müsse deshalb auch bereits bei den Kleinsten ansetzen, um sie beim "digitalen Aufwachsen" zu begleiten.

Eltern können sich im Internet über die Themen Medienerziehung und Kindermedienschutz informieren, zum Beispiel bei den Angeboten schau-hin.info oder medienkindersicher.de.

Studie repräsentativ für Deutsch sprechende Online-Haushalte

Die Studienreihe wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), einer Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt.

Im vergangenen September wurden 600 Eltern zur Mediennutzung ihrer Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren online befragt. Nach eigenen Angaben ist die Studie repräsentativ für Deutsch sprechende Online-Haushalte in Deutschland. Unter anderem erfasst die Studie auch die tägliche Nutzungsdauer, die bevorzugte Medienauswahl und Alltagsaktivitäten der Kinder.

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